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22. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

18. bis 21.06.2009, Nürnberg

Vergleich der Lesefähigkeit von monofokalen mit multifokalen IOLs

Meeting Abstract

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  • Max Rasp - Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Salzburg, Österreich
  • Gerhard Nix - Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Salzburg, Österreich
  • Wolfgang Riha - Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Salzburg, Österreich
  • Alois Dexl - Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Salzburg, Österreich
  • Günther Grabner - Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Salzburg, Österreich

22. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 18.-21.06.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09docWK 3b.19

doi: 10.3205/09doc119, urn:nbn:de:0183-09doc1193

Veröffentlicht: 9. Juli 2009

© 2009 Rasp et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Anbieter multifokaler Intraokularlinsen (mfIOL) postulieren, dass sie dem kataraktoperierten Patienten zu einer weitgehenden Brillen-unabhängigkeit in Ferne und Nähe verhelfen können. In den meisten Studien werden lediglich mfIOLs gegeneinander getestet, es fehlt der Vergleich zu den monofokalen IOLs. Daher wurden in unserer Studie nach bilateraler Katarakt-operation das postoperative Sehvermögen einer refraktiven mfIOL (ReZoom), einer diffraktiven mfIOL (AT.Lisa 366D) und einer apodisierten diffraktiven mfIOL (ReSTOR SN6AD3) mit einer monofokalen IOL (AT.Smart 46 S) verglichen. Ziel der Studie war zu ermitteln, inwieweit die differenten Linsen-typen den Patienten ein Leben ohne Brille ermöglichen.

Methode: Diese prospektive, randomisierte, Untersucher-verblindete, vierarmige Multicenter-Studie (ESCRS-Grant) inkludierte je 120 Patienten in Alicante und Salzburg (30 Patienten pro Studienarm und Zentrum). Bei diesen wurde nach bilateraler Phakoemulsifikation und IOL-Implantation das Outcome bezüglich Leseschärfe und Lesegeschwindigkeit (Salzburg Reading Desk) sowie die Kontrast-sensitivität (VSRC CST 1800) sowohl unter photopischen als auch skotopischen Bedingungen 3, 6 und 12 Monate postoperativ verglichen.

Ergebnis: Der bestkorrigierte Fernvisus entsprach bei allen Linsentypen den präoperativ berechneten Werten (Zielrefraktion = Emmetropie). Die besten Ergebnisse bezüglich der Leseschärfe mit bester Fernkorrektur (als Indikator für die Effektivität des multifokalen Designs) lieferte die AT.Lisa 366D mit 0,25 logRAD ±0,13 SD, gefolgt von der Restor SN6AD3 mit 0,36 logRAD ±0,12 SD. Die Rezoom erzielte 0,40 logRAD ±0,08 SD, die monofokale AT.Smart 46 S 0,53 logRAD ±0,15SD. Störende photopische Phänomene wie Halos und Glare wurden in der Gruppe mit einem rein refraktiven Linsendesign (ReZoom) am häufigsten angegeben.

Schlussfolgerung: Die diffraktive AT.Lisa 366D lieferte die besten Ergebnisse bezüglich Leseschärfe beim Lesevisus mit Fern-korrektur, gefolgt von der Restor SN6AD3. Die gute Kontrastsensitivität und die verminderten photopischen Phänomene können dem verbesserten Linsen-design in Form einer Abrundung der diffraktiven Stufen (SMP-Technologie der AT.Lisa 366D) bzw. einem apodisierten Design (ReSTOR) zugeschrieben werden. Die meisten Patienten zeigte sich mit dem individuell erzielten Ergebnis zufrieden, wobei auf Patientenauswahl und eine gute Patientenführung mit Hinweis auf eine anfängliche Lernphase bei MfIOLs geachtet wurde.