gms | German Medical Science

22. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

18. bis 21.06.2009, Nürnberg

Gegenwärtiger Stand der Phakoemulsifikation in Deutschland – Ergebnisse der BDOC 2008

Meeting Abstract

  • J. Kolodjaschna - MVZ Nürnberg, Nürnberg
  • M. Zimmermann - MVZ Nürnberg, Nürnberg
  • J. Schmidbauer - MVZ Nürnberg, Nürnberg
  • E. Hansmann - BDOC e.V., Eversen-Haide
  • A. Scharrer - MVZ Fürth, Fürth

22. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 18.-21.06.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09docPO 1.12

doi: 10.3205/09doc047, urn:nbn:de:0183-09doc0477

Veröffentlicht: 9. Juli 2009

© 2009 Kolodjaschna et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Kataraktoperation ist mit jährlich über 700.000 Eingriffen die am häufigsten durchgeführte Operation in Deutschland. Aufgrund laufender Weiterentwicklungen von Operationstechniken und Linsentechnologien haben wir die Mitglieder des BDOC über die bevorzugten Techniken und Operationsmethoden befragt.

Methode: Die Befragung wurde anonym durchgeführt. In der Studie wurden 500 Fragebögen verteilt und ausgewertet. Der Fragebogen beinhaltete folgende Fragen: Welches Phakogerät verwenden Sie regelmäßig? Welche Phako-Technik führen Sie durch? Welche Schlauchsysteme verwenden Sie? Wo setzen Sie Ihre Inzision? Welche Art der Inzision führen Sie durch? Welche Inzisionsgröße verwenden Sie routinemäßig? Welche Art der Phako wenden Sie an? In welchem Phako-Modus arbeiten Sie routinemäßig? Welchen Linsentypus verwenden Sie?

Ergebnisse: Die Rückantwortquote betrug 21% (139). Die meistverwendeten Phakogeräte sind B&L Millennium (14,8%), ALCON Infiniti (13,27%) und GEUDER Megatron S3 (10,2%). Bevorzugte Phako-Technik ist Divide & Conquer (50,27%), der limbale Tunnel wird in 57,38% der Katarakt-Operationen verwendet mit Inzisionsgröße von 2,5–2,8 mm (50,7%). Hydrophobe Intraokularlinsen sind die meistimplantierten (50,48%).

Durchführung des Starschnittes: Zu 3,28% wurde ein skleraler Tunnel mit Bindehautpräparation bevorzugt, zu 57,38% ein limbaler Tunnel und zu 39,34% ein Clear-Cornea-Zugang. Linsenmaterial – zeitliche Entwicklung:

PMMA blieb unverändert an 78% der Häuser das bevorzugte Linsenmaterial, gefolgt von Silicon an 19% und anderen Acrylarten mit 3%. In den USA liegen die Präferenzen ähnlich.

Silikonlinsen: An Häusern mit hohen Katarakt-Operationszahlen wurden Silikonlinsen zu 34% bevorzugt, an Häusern mit mittleren Operationszahlen wurden sie nur zu unter 10% bevorzugt implantiert. Unabhängig von der jährlichen Operationszahl wurden sie an über 50% der Häuser zumindest vereinzelt getestet und implantiert. Linsenmaterial:

Während 1996 PMMA-Linsen an 97% der Häuser implantiert worden sind (davon zu 78% überwiegend), so hatten 62% der Kollegen Erfahrung mit der Implantation von Silikonlinsen, 34% Erfahrung mit der Implantation von „Acryl"-Linsen und nur 12% Erfahrung mit der Memory-Linse.


Literatur

1.
Kelman CD. Phaco-emulsification and aspiration: A new technique of cataract removal: A preliminary report. Am J Ophthalmol. 1967;64:23-35.
2.
Ohrloff C, Kohnen T. Kataraktchirurgie. In: Biermann H, editor. Augen-heilkunde in Deutschland: Bericht zur Lage eines Faches. Zülpich: Biermann-Verlag; 1998. p. 21-7.