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22. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

18. bis 21.06.2009, Nürnberg

Meta-Analyse der postoperativen Rotationsstabilität in Abhängigkeit von der Haptik eines IOL-Modells

Meeting Abstract

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  • Frank Krummenauer - Private Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten
  • Cay Christian Lösche - Evangelisches Krankenhaus Mülheim (Ruhr), Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Mülheim (Ruhr)

22. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 18.-21.06.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09docPO 1.4

doi: 10.3205/09doc039, urn:nbn:de:0183-09doc0393

Veröffentlicht: 9. Juli 2009

© 2009 Krummenauer et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Nicht zuletzt mit Blick auf aktuelle IOL-Konzepte wie dem der Licht-akkomodierenden Linse wird eine maximal mögliche Rotationsstabilität der Linsen unabdingbar, wofür insbesondere die Haptik eine entscheidende Determinante darstellt. Eine Meta-Analyse des Zeitraums 1998–2008 sollte in diesem Kontext prüfen, welche Ordnung der Rotationsstabilität in Anhängigkeit von der Haptik der implantierten IOL-Modelle erreicht werden kann.

Methode: Für den Zeitraum 1998–2008 wurde eine Meta-Analyse aus Publikationen des angloamerikanischen Sprachraums auf Basis einer Recherche in MedLine vorgenommen. Als Einschlusskriterium zur Aufnahme einer Studie in die Meta-Analyse wurde das Vorliegen von Lagemaßen zum prospektiv mindestens dreimonatig postoperativen Rotationsverhalten der implantierten IOL-Modelle auf Basis einer mindestens 20 Eingriffe umfassenden Fallserie gefordert. Hierbei wurden sowohl mittlere bzw. mediane Kennwerte der absoluten Rotation als auch Inzidenzen von Rotationen über die jeweiligen Studien in Meta-Lagemaßen aggregiert und mit näherungsweisem 95%-Konfidenzintervall versehen. In Abhängigkeit von der Haptik des implantierten Modells wurden entsprechende Meta-Kennwerte bestimmt.

Ergebnis: Entlang der Einschluss-Kriterien wurden acht Studien in die Meta-Analyse eingeschlossen, daraus resultierten Kennwerte aus insgesamt zehn Studienarmen mit Fallzahlen zwischen 22 und 100 analysierten Eingriffen. Für die Studienarme zur Z-Haptik ergab sich für absolute dreimonatige Rotationen um „maximal 5 Grad“ eine Meta-Inzidenz von 73% (95%-Konfidenzintervall 62–87%), zur C-Haptik von 53% (44–62%) und für plate-Modelle von 67% (61–73%). Für Rotationen um „maximal 5 Grad“ wurden dabei dreimonatige Inzidenzen zwischen 40% (C-Haptik) und 85% (Z-Haptik) berichtet, für „mindestens 10 Grad“ Inzidenzen zwischen 1% (Z-Haptik) und 32% (C-Haptik).

Schlussfolgerung: In dieser quantitativen Meta-Analyse ergab sich für IOL-Modelle mit einer Z-Haptik die beste Rotationsstabilität im dreimonatig postoperativen Zeitfenster. Aus methodischer Seite steht die Qualität der Ergebnisdokumentation in den analysierten Studien zu diskutieren, da oft nur mittlere / mediane Rotationen ohne Vorzeichenkorrektur und ohne angemessene Berücksichtigung von Ausreißer-Rotationen präsentiert wurden.