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12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Die Kostenwirksamkeit der CT-Koronarangiografie versus invasive Koronarangiografie bei der KHK-Diagnostik

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Vitali Gorenoi - Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung ISEG, Hannover, Germany
  • Matthias P. Schönermark - Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung ISEG, Hannover, Germany
  • Anja Hagen - Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung ISEG, Hannover, Germany

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocT3-13-176

doi: 10.3205/13dkvf089, urn:nbn:de:0183-13dkvf0899

Veröffentlicht: 25. Oktober 2013

© 2013 Gorenoi et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die invasive Koronarangiografie und die computertomografische (CT) Koronarangiografie werden zur Diagnose der koronaren Herzkrankheit (KHK) eingesetzt. Die Arbeit vergleicht die Kostenwirksamkeit der beiden diagnostischen Verfahren.

Methodik: Es wurde eine Modellierung aus gesellschaftlicher Perspektive mit klinischen Annahmen aus der Metaanalyse der durch die eigene systematische Literaturrecherche identifizierten diagnostischen Studien und mit ökonomischen Annahmen aus aktuellen deutschen Quellen durchgeführt.

Als Grundlage für klinische Annahmen dienten diagnostische Studien mit dem Referenzstandard invasive Koronarangiografie (Identifikation/Ausschluss obstruktiver Stenosen) sowie diagnostische Studien mit dem Referenzstandard intrakoronare Druckmessung (Identifikation/Ausschluss funktionell relevanter Stenosen). Es wurden ausschließlich Daten zu mindestens 64-Zeilen-CT-Geräten betrachtet.

Ergebnisse: Die durch die Metaanalyse ermittelte Trennschärfe der CT-Koronarangiografie zur Identifikation von Patienten mit obstruktiven Koronarstenosen ist als hohe diagnostische Evidenz, zur Identifikation von Patienten ohne obstruktive Koronarstenosen als überzeugende diagnostische Evidenz zu betrachten. Zur Identifikation von Patienten mit bzw. ohne funktionell relevante Koronarstenosen ist die Trennschärfe der beiden Koronarangiografietypen als schwache diagnostische Evidenz einzuschätzen.

Bezogen auf den Referenzstandard invasive Koronarangiografie sind bei einer Prätestwahrscheinlichkeit für KHK bis 50% die Kosten der CT-Koronarangiografie und bei einer Prätestwahrscheinlichkeit ab 70% die der invasiven Koronarangiografie niedriger pro richtig positiv diagnostiziertem Patienten. Bezogen auf den Referenzstandard intrakoronare Druckmessung sind erheblich höhere Kosten pro richtig positiv diagnostiziertem Patienten für beide Typen der Koronarangiografie zu verzeichnen.

Diskussion/Schlussfolgerung: Zum Ausschluss obstruktiver Koronarstenosen ist die CT-Koronarangiografie mit mindestens 64-zeiligen Geräten als Vorschaltetest zur Vermeidung einer unangemessenen invasiven Koronarangiografie bei Patienten bis einschließlich 50%iger Prätestwahrscheinlichkeit für KHK aus gesundheitsökonomischer Sicht zu empfehlen. Zur Identifikation bzw. zum Ausschluss funktionell relevanter Koronarstenosen können beide diagnostischen Verfahren nicht als alleinige Diagnostik empfohlen werden.