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Wirksamkeit hydroaktiver Wundauflagen – Metaanalyse
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2013 |
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Hintergrund: Chronische Wunden sind häufig, von großer sozio-ökonomischer Relevanz und werden aufgrund des demografischen Wandels weiter an Bedeutung gewinnen. Die Datenlage zur Evidenz hydroaktiver (feuchter) Wundauflagen im Vergleich zu konventionellen (trockenen) Behandlungsmethoden ist bisher sehr heterogen. Publizierten Metaanalysen zeigte keine Überlegenheit hydroaktiver Wundauflagen, jedoch weisen diese Arbeiten einige methodische Defizite auf. Ziel dieser Arbeit ist die Ermittlung der klinischen Evidenz hydroaktiver im Vergleich zu konventionellen Wundauflagen.
Methodik: In die Metaanalyse wurden publizierte Studien zu Patienten mit chronischen Wunden jeder Art, bei denen eine hydroaktive Wundbehandlung angewendet wurde, eingeschlossen. Neben kontrollierten klinischen Studien wurden auch kontrollierte sowie unkontrollierte Beobachtungsstudien, wie Fallberichte, berücksichtigt. Angemessene metaanalytische Methoden wurden angewendet, um die mittlere Effektivität der hydroaktiven Wundauflagen zur Wundheilung zu bestimmen.
Ergebnisse: 170 Studien konnten identifiziert werden. In den ersten Analysen wurden die kontrollierten Studien mit direkten Vergleichen (n=65; 5.690 chronischen Wunden) zwischen den Präparaten untersucht und in der zweiten Analyse wurden zudem die unkontrollierten Studien (n=105; 22.492 chronischen Wunden) analysiert. In den Analysen der direkt vergleichenden Studien zeigte sich eine höchstsignifikante Erhöhung der Abheilungschance von 52% bei Behandlung mit hydroaktiven gegenüber konventionellen Wundlagen. Die direkte Vergleiche zeigte sich eine mittlere Abheilungsrate von 33% (odd=0.55).
Diskussion/Schlussfolgerung: Hydroaktive Wundauflagen als Produktklasse sind nach den vorliegenden Daten in der Therapie chronischer Wunden den konventionellen Wundauflagen hinsichtlich Abheilungsrate überlegen. Weitergehende Studien guter Methodik sind notwendig, um diesen beobachteten generellen Effekt auf der Ebene einzelner Wundarten und Behandlungssituationen konfirmativ zu prüfen.