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10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 18. GAA-Jahrestagung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.
Gesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie e. V.

20.-22.10.2011, Köln

„Von Anfang an” – modellhafte Evaluation der Wirksamkeit eines sozialen Frühinterventionsprojektes

Meeting Abstract

10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. 18. GAA-Jahrestagung. Köln, 20.-22.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dkvf236

doi: 10.3205/11dkvf236, urn:nbn:de:0183-11dkvf2364

Veröffentlicht: 12. Oktober 2011

© 2011 Quitmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Frühe Hilfen stellen lokale und regionale Unterstützungssysteme dar, die koordinierte Hilfsangebote für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und für die ersten Lebensjahre des Kindes mit dem Schwerpunkt auf der Altersgruppe der 0- bis 3-Jährigen, anbieten. Ziel der Frühen Hilfen ist es, die Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Eltern in der Familie und der Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig zu verbessern.

Ein besonderer Fokus der Beratungsstelle „Von Anfang An“ liegt auf der Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz der Eltern. Die Unterstützung der elterlichen Kompetenzen basiert auf einem multiprofessionellen Ansatz, der sich in einer interdisziplinären und kooperativen Vernetzung von Institutionen zeigt. So sollen Risiken für das Wohl und die Entwicklung des Kindes erkannt und reduziert werden.

Ziel der Evaluation der Beratungsstelle ist es festzustellen, welche Personengruppe durch das Projekt „Von Anfang an“ auf welchem Wege erreicht wird. Dadurch soll eine konkretere Ansprache der Zielgruppe entwickelt werden, um möglichst frühzeitig möglich viele Mütter, Väter und werdende Eltern durch eine gezielte Beratung unterstützen zu können. Weiter sollen die Auswirkungen der Beratung speziell deren Wirksamkeit, auf die Familienfestgestellt werden. Dazu werden neben den Familien auch die Mitarbeiter hinsichtlich ihrer Einschätzung befragt, so dass eine Beurteilung der Beratung durch Selbst- und Fremdeinschätzung vorliegen wird.

Material und Methoden: Für die Datenerhebungsphase von Januar bis Dezember 2011 werden derzeit alle Familien, die neu in die Beratungsstelle kommen vor ihrem ersten bzw. bei ihrem ersten Beratungsgespräch (Pre-Test; MZP 1), bei Abschluss der Beratung (Post-Test; MZP 2) und nach weiteren 3 Monaten (Follow-Up; MZP 2) befragt.

Es werden neben den soziodemographischen Daten, Daten zur Befindlichkeit der Eltern, zur Einschätzung der Eltern-Kind-Interaktion und zum elterlichen Stresserleben erhoben werden.

Als evaluative Einzelfragen sind zu beantworten:

Strukturanalyse:

  • Welche Eltern suchen sich Hilfe bei einem Programm wie „Von Anfang an“?

Prozessanalyse:

  • Mit welchen Bedarfen wenden sich Familien an die Einrichtung?
  • Welche Erwartungen und Befürchtungen haben sie?
  • Wie bewerten Eltern und Mitarbeiter das Angebot?
  • Welchen Einfluss hat ein kostenloses Angebot auf die Bereitschaft sich helfen zu lassen?

Ergebnisanalyse:

  • Wie zufrieden sind die Eltern mit dem Angebot?
  • Welche Veränderungen wünschen sie sich?
  • Welche Folgen haben sich aus dem Angebot für die Eltern ergeben?
  • Wird das Ziel, die Steigerung Bindungsfähigkeit und der elterlichen Erziehungskompetenz, erreicht?

Ergebnisse: Erste Ergebnisse der Befragung der betroffenen Familien und der Mitarbeiter der Beratungsstelle werden vorgestellt und kritisch diskutiert

Schlussfolgerung: Abschließen wird die Evaluation mit der Entwicklung von Interventionen, die zur Optimierung des Angebotes beitragen sollen.

Sollten sich positive Effekte durch das Programm auf die Erziehungskompetenz zeigen, soll das Programm als Modell für weitere Angebote von Einrichtungen in diesem Bereich in Hamburg dienen.