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10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 18. GAA-Jahrestagung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.
Gesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie e. V.

20.-22.10.2011, Köln

Konzeption und Entwicklung eines integrierten Systems zur Unterstützung des Managements krankheitspezifischer Patientenkohorten

Meeting Abstract

  • author presenting/speaker Wolfgang Hoffmann - Insitut. für Community Medicine, Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, Deutschland
  • corresponding author Christian Schack - Insitut. für Community Medicine, Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, Deutschland
  • author Daniel Fredrich - Insitut. für Community Medicine, Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, Deutschland
  • author Jens Piegsa - Insitut. für Community Medicine, Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, Deutschland
  • author Mandy Zühlsdorf - Insitut. für Community Medicine, Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, Deutschland
  • author Angela Krug - Insitut. für Community Medicine, Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, Deutschland
  • author Christoph Havemann - Insitut. für Community Medicine, Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, Deutschland

10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. 18. GAA-Jahrestagung. Köln, 20.-22.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dkvf139

doi: 10.3205/11dkvf139, urn:nbn:de:0183-11dkvf1398

Veröffentlicht: 12. Oktober 2011

© 2011 Hoffmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Im klinischen Teil des Verbundprojektes GANI_MED (Greifswald Approach to Individualized Medicine, gefördert durch das BMBF, Laufzeit 10/2009–09/2014) erfolgt innerhalb der zuständigen Klinikabteilungen die Rekrutierung von fünf krankheitsspezifischen Patientenkohorten, um das Konzept der Individualisierten Medizin am Standort Greifswald zu etablieren und fortzuentwickeln. Hierfür sind alle Voraussetzungen zu schaffen, um die dafür benötigten patientenbezogenen Daten umfassend, standardisiert und qualitätsgesichert zu erfassen sowie unter strenger Berücksichtigung datenschutzrechtlicher Anforderungen zu verwalten, zu speichern und für hypothesengeleitete Auswertungen zur Verfügung zu stellen.

Material und Methoden: Zu diesem Zweck wurde innerhalb des Projektes IT-Kohortenmanagement des Strukturbereiches 3 Medizininformatik, ein System konzipiert, welches innerhalb der verschiedenen klinischen Abteilungen der Universitätsmedizin Greifswald verwendet werden kann, um eine umfangreiche elektronische Basis- sowie Spezialanamnese von allen Patienten durchzuführen. Zusätzlich unterstützt es den aufnehmenden Arzt, geeignete Kohortenpatienten zu identifizieren sowie die für eine Rekrutierung des Patienten notwendige Einverständniserklärung (Informed Consent) elektronisch zu erfassen und mit der digitalen Unterschrift von Patient sowie Arzt abzuspeichern. Nach der erfolgreichen Rekrutierung des Patienten erlaubt die Software die Abfrage und Eingabe von zusätzlichen studienbezogenen Daten.

Ergebnisse: Das Softwaresystem wurde in Form einer Client-Server Architektur mit einer zentralen Datenbank realisiert. Der Client zeichnet sich dadurch aus, dass er als komplexe Rich-Client-Applikation umgesetzt wurde, die über eine lokale Datenbank verfügt und dadurch im Offline-Modus betrieben werden kann. Sobald eine Netzwerkverbindung zum Server verfügbar ist, werden die Daten zwischen Client und Server vollständig synchronisiert und zentral abgespeichert. Die Installation des Clients erfolgt auf einem tragbaren Mobile Clinical Device (MCA) und kann damit in allen Bereichen des Klinikums sowie externen medizinischen Einrichtungen eingesetzt werden.

Zur Gewährleistung des Datenschutzes verfügt die Anwendung über eine Benutzerverwaltung sowie ein umfangreiches Rechte- und Rollensystem. Zudem werden die sensiblen medizinischen Daten zwischen Client und Server ausschließlich über eine verschlüsselte Verbindung übertragen.

Schlussfolgerung: Durch die Einführung der im IT-Kohortenmanagment entwickelten Software in die klinische Routine der Universitätsmedizin Greifswald wird eine standardisierte Erfassung von umfangreichen Anamnesedaten und die Identifikation sowie Rekrutierung von geeigneten GANI_MED Kohortenpatienten unter Berücksichtigung des dafür notwendigen Informed Consents ermöglicht. wodurch ein nach epidemiologischen Gesichtspunkten qualitativ hochwertiger Datenbestand aufgebaut wird, der für die weitere Entwicklung einer Individualisierten Medizin in Greifswald Vorrausetzung ist.