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10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 18. GAA-Jahrestagung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.
Gesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie e. V.

20.-22.10.2011, Köln

Hat die ärztliche psychosoziale Versorgung einen Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Prostatakrebspatienten?

Meeting Abstract

10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. 18. GAA-Jahrestagung. Köln, 20.-22.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dkvf111

doi: 10.3205/11dkvf111, urn:nbn:de:0183-11dkvf1112

Veröffentlicht: 12. Oktober 2011

© 2011 Ernstmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Jährlich wird bei etwa 64.000 Männern in Deutschland ein Prostatakarzinom festgestellt. Es handelt sich um einen langsam wachsenden Tumor, der ein sorgfältiges Abwägen zwischen Risiken und Nutzen der einzelnen Therapieformen erfordert. Somit kommt der Kommunikation und gemeinsamen Entscheidungsfindung zwischen Urologen und betroffenem Patient eine besondere Bedeutung zu. Zahlreiche Studien konnten Hinweise auf die positive Wirkung einer an den Bedürfnissen der Patienten orientierten Kommunikation liefern. Bislang mangelt es jedoch an prospektiven Studien zu dieser Fragestellung. Ziel der vorliegenden prospektiven Studie ist es daher zu untersuchen, ob sich die Arzt-Patient-Kommunikation auf den Behandlungserfolg der teilnehmenden Prostatakrebspatienten auswirkt.

Material und Methoden: Die deutschlandweite HAROW-Studie untersucht über 5 Jahre den Krankheitsverlauf von Patienten mit lokal begrenztem Prostatakarzinom in Abhängigkeit von der Therapiestrategie (Hormontherapie, Active Surveillance, Radiation, Operation oder Watchful Waiting). In halbjährlichen Abständen werden Daten zu Tumorcharakteristika, Krankheitsverlauf, Lebensqualität, Arzt-Patient-Beziehung und Gesundheitsökonomie erhoben. Die Arzt-Patient-Interaktion wird mittels der Skala “Psychosoziale Versorgung” [1], [2] aus Patientensicht erhoben. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wird mittels des EORTC-C30-Fragebogens gemessen.

Ergebnisse: Die Analysen zum Zusammenhang zwischen Therapiestrategie, psychosozialer Versorgung und gesundheitsbezogener Lebensqualität werden zurzeit durchgeführt und liegen zum Zeitpunkt des Kongresses vor.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse werden wichtige Hinweise zur Bedeutung der Interaktion zwischen Urologen und Patienten in der Versorgung des Prostatakarzinoms liefern.


Literatur

1.
Ommen O, Wirtz M, Janssen C, Neumann M, Ernstmann N, Pfaff H. Validation of a theory-based instrument measuring patient-reported psychosocial care by physicians using a multiple indicators and multiple causes model. Patient Education and Counseling. 2010; 80(1): 100-106.
2.
Ommen O, Wirtz M, Janssen C, Neumann M, Driller E, Ernstmann N, Loeffert S, Pfaff H. Psychometric evaluation of an instrument to assess patient-reported 'psychosocial care by physicians': A structural equation modelling approach. International Journal for Quality in Health Care. 2009;21(3): 190-197.