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10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 18. GAA-Jahrestagung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.
Gesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie e. V.

20.-22.10.2011, Köln

Arzneimittelsicherheit für die Bürgerinnen und Bürger: Die amtliche Arzneimitteluntersuchungsstelle NRW im Public Health-Netzwerk

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Matthias Heuermann - Landesinstut für Gesundheit und Arbeit Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Deutschland

10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. 18. GAA-Jahrestagung. Köln, 20.-22.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dkvf014

doi: 10.3205/11dkvf014, urn:nbn:de:0183-11dkvf0145

Veröffentlicht: 12. Oktober 2011

© 2011 Heuermann.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Gesundheit des Einzelnen wie der Bevölkerung als Ganzes steht im Fokus des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Gerade bei Arzneimitteln für die Versorgung von Kranken wie für die Prävention ist dabei die Sicherheit der Produkte eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Arzneimittelanwendung. Dies gilt vor allem vor dem Hintergrund einer globalisierten Arzneimittelproduktion sowie einer zunehmenden Bereitschaft der Bevölkerung, Arzneimittel international per Versand zu beziehen.

Auf der Grundlage des Arzneimittelgesetzes und als Folge des föderalen Systems der Bundesrepublik überwachen die Länder den Arzneimittelverkehr nach dem Arzneimittelgesetz.

Material und Methoden: In der amtlichen Arzneimitteluntersuchungsstelle NRW werden die Proben, die die Überwachungsbehörden bei pharmazeutischen Herstellern, Großhändlern oder Apotheken ziehen, nach chemischen, physikalischen und mikrobiologischen Verfahren analysiert und begutachtet. Außerdem sind Zolldienststellen, Polizei, Staatsanwaltschaften oder Kriminalämter Auftraggeber für die Arzneimitteluntersuchungsstelle.

Durch Bündelung der Arbeit in Projekten werden Ergebnisse generiert, die über den Einzelfall hinaus Schlussfolgerungen zulassen, die anschließend von anderen Partnern im Public Health-Netzwerk genutzt werden können.

Ergebnisse: Jährlich werden ca. 450 bis 500 Proben abgeschlossen. Die Zahl der Proben aus dem Internet- bzw. Versandhandel ist in den vergangenen Jahren ständig gestiegen.

In den letzten Jahren sind bereits Projekte mit Public Health-Partnern durchgeführt worden. Durch die Zusammenarbeit mit Stiftung Warentest konnten bspw. kritische Arzneimittel von Internetangeboten identifiziert werden. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Arzneimitteluntersuchungsstelle konnte die Bevölkerung durch die weite Verbreitung und die hohe Glaubwürdigkeit der Publikationen der Stiftung Warentest über Gefahren aufgeklärt werden.

In Zusammenarbeit mit der WHO und Kriminalbehörden, wie dem Bundeskriminalamt (BKA), nahm die Arzneimitteluntersuchungsstelle an weltweiten Aktionen teil, mit dem Ziel, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Gefahren eines illegalen Bezugs von Arzneimitteln zu schärfen.

Schlussfolgerung: Ein wesentlicher Baustein für die Arzneimittelsicherheit sind qualitativ einwandfreie Arzneimittel. Mit der amtlichen Arzneimitteluntersuchungsstelle und den anderen Arzneimittelüberwachungsbehörden hat das Bundesland NRW die ihm nach dem Arzneimittelgesetz übertragene Verantwortung für die Arzneimittelsicherheit seit inzwischen 65 Jahren übernommen.

Ergebnisse der amtlichen Arzneimitteluntersuchung sollen in Zukunft verstärkt auch für die anderen Partner im Public Health-Netzwerk zur Verfügung stehen.

Durch Teilnahme an Aktionen und Maßnahmen von Akteuren des Public Health-Netzwerkes können die Planungen innerhalb der Arzneimitteluntersuchungsstelle neu ausgerichtet werden, wobei die gesetzlichen Vorgaben des staatlichen Gesundheitsschutzes beachtet werden müssen.