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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Dekubitusmanagement in deutschen und niederländischen Pflegeheimen – eine Längsschnittstudie

Meeting Abstract

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  • Ute Siegmund - Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizin-/Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft, Berlin
  • Steffen Raeder - Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizin-/Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft, Berlin
  • Cornelia Heinze - Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizin-/Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft, Berlin
  • Theo Dassen - Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizin-/Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft, Berlin

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocP7.11

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dkvf2008/08dkvf192.shtml

Veröffentlicht: 6. Oktober 2008

© 2008 Siegmund et al.
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Gliederung

Text

Problem: Jährliche Prävalenzerhebungen in den Niederlanden und Deutschland zeigen regelmäßig, dass die Dekubitusprävalenz in niederländischen Pflegeheimen signifikant höher ist als in Deutschen. In der Risikogruppe hatten 36,9% der Bewohner in den Niederlanden einen Dekubitus, in Deutschland hingegen trat nur bei 9,1% der Bewohner ein Dekubitus auf. Trotz umfangreicher multivariater und Multilevelananlysen konnte bisher keine abschließende Erklärung auf die Frage nach den Ursachen für diese Unterschiede gefunden werden [1].

Ziel: Um den Anforderungen nach einer qualitativ hochwertigen Pflege Rechnung zu tragen, wurde eine Längsschnittstudie konzipiert. Die Studie „Presssure Ulcer Care Germany Netherland“ startete Mitte April 2008 mit dem Ziel, Ursachen für die unterschiedlichen Häufigkeiten von Dekubitus in deutschen und niederländischen Pflegeheimen zu klären.

Methode: Bei der Studie handelt es sich um eine prospektive Längsschnittstudie. Beobachtet werden ca. 50 Bewohner pro teilnehmendem Pflegeheim vom Heimeintritt bis mindestens drei Monate danach. Geschulte Studienassistenten untersuchen die Bewohner einmal wöchentlich auf das Neuauftreten eines Dekubitus oder die Wundentwicklung eines bereits entstandenen Ulcus. Für das weitere Assessment werden die Bradenskala, die Pflegeabhängigkeitsskala, der Mini Mental State und das Mini Nutritional Assessment benutzt. Mittels Dokumentationsanalyse sollen die beim Bewohner geleisteten prophylaktischen und therapeutischen Interventionen ermittelt werden. Anhand von Strukturvariablen und Mitarbeiterbefragungen, mit der deutschen Übersetzung des PUQ-2003 (Pressure Ulcer Questionnaire), werden einrichtungsspezifische Gegebenheiten erfasst. Insgesamt wurden 10 Heime mit einer Anzahl ab 50 Betten in Berlin und Brandenburg sowie 8 Heime in den Niederlanden zufällig ausgewählt. Mindestens 1000 Bewohner in Einrichtungen der vollstationären Dauerpflege sollen in die Studie eingeschlossen werden, davon 500 Bewohner in Deutschland und 500 Bewohner in den Niederlanden. Die Genehmigung der Ethikkommission der Charité Universitätsmedizin Berlin liegt vor.

Ergebnisse: Die ersten Ergebnisse werden im Frühjahr 2009 erwartet. Einen abschließenden Bericht zur Studie und Ergebnispräsentationen werden Anfang 2011 in Deutschland und den Niederlanden durchgeführt.


Literatur

1.
Tannen A, Dassen T, Halfens R. Differences in prevalence of pressure ulcers between the Netherlands and Germany - associations between risk, prevention and occurrence of pressure ulcers in hospitals and nursing homes. J Clin Nurs. 2008;17(9):1237-44.