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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Implantatabhängige allgemeine und chirurgische Frühkomplikationen bei der Versorgung pertrochantärer Frakturen in Abhängigkeit vom Operationszeitpunkt – eine Analyse von 16.751 Fällen der Daten der Qualitätssicherung Nordrhein-Westfalen

Meeting Abstract

  • Tanja Kostuj - Knappschaftskrankenhaus, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Unfallchirurgie, Bochum
  • Ulrich Schulze-Raestrup - Ärztekammer Westfalen-Lippe, Studiengruppe für Qualitätssicherung, Münster
  • Rüdiger Smektala - Knappschaftskrankenhaus, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Unfallchirurgie, Bochum
  • Christian Müller-Mai - Knappschaftskrankenhaus, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Unfallchirurgie, Bochum

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocE3.3

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dkvf2008/08dkvf092.shtml

Veröffentlicht: 6. Oktober 2008

© 2008 Kostuj et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Abhängig von OP-Verfahren und OP-Zeitpunkt wird die Häufigkeit allgemeiner und chirurgischer Frühkomplikationen der pertrochantären Frakturen untersucht.

Methodik: Die QS-nrw Daten von 16.751 Patienten, die in den Jahren 2004/2005 in Nordrhein-Westfalen wegen einer pertrochantären Femurfraktur operativ versorgten Patienten wurden, sind hinsichtlich des Einflusses des OP-Verfahrens und des Operationszeitpunktes auf die allgemeinen und chirurgischen Frühkomplikationen analysiert worden. Mittels standardisierter Erhebungsinstrumente BQS erfolgte die Datenerhebung, die statistische Auswertung mit dem Chi-Quadrat-Test nach Pearsson.

Ergebnisse: 72,4% der Patienten wurden in 24h, 19,2% in 24-48h und 8,4% in >48h operiert. Allgemeine und chirurgische Komplikationen waren bei längerem Zeitverlauf bis zu OP signifikant häufiger.

Chirurgische Komplikationen traten bei der TEP-Versorgung im Vergleich zu anderen Verfahren häufiger auf und hatten ein Maximum bei der Versorgung innerhalb von 24 Stunden. Bei den Komplikationen standen Fraktur und postopratives Hämatom im Vordergrund.

Bei den allgemeinen Komplikationen zeigt sich für die Gesamtheit der Patienten ein signifikanter Anstieg der allgemeinen Komplikationen mit zunehmendem Zeitverlauf zwischen der stationären Aufnahme und der OP. Lediglich für die Kopfprothese besteht ein umgekehrter Trend, der jedoch vor dem Hintergrund der kleinen Fallzahlen kritisch zu betrachten ist.

Schlussfolgerung: Für die Versorgung mit einer Duokopfprothese sowie für alle kopferhaltenden Operationsverfahren steigen sowohl die Anzahl der chirurgischen als auch der allgemeinen Komplikationen mit zunehmender Zeit zwischen stationärer Aufnahme und operativer Versorgung an. Die Daten legen nahe, dass analog zu den Schenkelhalsfrakturen, die Versorgung der pertrochantären Frakturen als Eingriff der dringlichen Frühversorgung zu werten ist. Durch die Versorgungsforschung kann der Zusammenhang standardisierter Abläufe in der Behandlung und deren Auswirkung auf Versorgungsqualität und Outcome der Patienten analog zu den Schenkelhalsfrakturen herausgearbeitet werden.