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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Persönliche Verantwortung versus automatisierte Identifikationssysteme? Die Handlungsempfehlungen des Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) zur sicheren Patientenidentifikation

Meeting Abstract

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  • Constanze Lessing - Aktionsbündnis Patientensicherheit, Geschäftsstellenleiterin, Witten
  • Arbeitsgruppe Patientenidentifikation - Witten

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocA3.96

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dkvf2008/08dkvf007.shtml

Veröffentlicht: 6. Oktober 2008

© 2008 Lessing et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Im März 2008 hat das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) Empfehlungen zur sicheren Patientenidentifikation veröffentlicht. Ziel es ist, Verwechslungen durch das Erfragen, Abgleichen und Kommunizieren relevanter Patienteninformationen zu vermeiden. (Elektronische) Patientenarmbänder werden als zusätzlich nützlich empfohlen.

Fragestellung: Sind wissensbasierte und technikbasierte Ansätze konkurrierende Strategien bei der Vermeidung von Verwechslungen in der Medizin?

Methoden: Die Empfehlungen des Aktionsbündnis werden vor dem Hintergrund der internationalen Literatur zu Nutzen und Risiken von Patientenarmbändern und automatisierten Patientenidentifikationssystemen vorgestellt. Diskutiert wird die Fehlerfreundlichkeit technischer Lösungen (Anwender- und Produktfehler) sowie deren Einfluss auf das Handeln der verantwortlichen Personen (Hilfsmittel/Ersatz/Aufmerksamkeitssteigerung).

Ergebnisse: Fehlerbasierte Verwechslungen können durch den Einsatz von Patientenarmbändern und automatisierten Systemen allein nicht sicher ausgeschlossen werden. Die APS-Empfehlungen zur sicheren Patientenidentifikation priorisieren deshalb die kommunikativen und erkenntnismäßigen Fähigkeiten der verantwortlich Handelnden. Dem Einsatz technikbasierter Lösungen sollte eine unterstützende Funktion zukommen.

Schlussfolgerung: Weitere Forschungen sollten verhaltenspsychologische Einflüsse von Identifikationssystemen auf die handelnden Personen berücksichtigen, z.B. als positiver oder negativer Faktor bei der Umsetzung der APS-Empfehlung.


Literatur

1.
Aktionsbündnis Patientensicherheit 2008. Handlungsempfehlungen zur sicheren Patientenidentifikation. http://www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de/apsside/08-03-03_PID_Empfehlung_final_0.pdf Externer Link
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Ashar BS, Ferriter A. Radiofrequency identification technology in health care: benefits and potential risks. JAMA. 2007;298(19):2305-7.
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Murphy MF, Kay JD. Patient identification: problems and potential solutions. VoxSang 2004;87 suppl 2:197-202.
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5.
WHO. Patient identification (patient safety solutions 1,2). 2007. http://www.ccforpatientsafety.org/30723/ Externer Link