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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Die periprothetische Humerusfraktur, ein konservatives Behandlungskonzept

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Eric Jörg Walther - Universitätsklinikum Dresden, Orthopädie und Unfallchirurgie, Dresden, Germany
  • Daniel Adler - Universitätsklinikum Heidelberg, , Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Florian Radetzki - Universitätsklinikum Halle (Saale) , Department für Orthopädie und Unfallchirurgie, Halle (Saale), Germany
  • Holger Siekmann - Universitätsklinikum Halle (Saale) , Department für Orthopädie und Unfallchirurgie, Halle (Saale), Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocPO22-996

doi: 10.3205/17dkou776, urn:nbn:de:0183-17dkou7760

Veröffentlicht: 23. Oktober 2017

© 2017 Walther et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die genaue Inzidenz von postoperativen periprothetischen Humerusfraktur ist unklar. In der Literatur finden sich vorwiegend operative Konzepte aus Fallstudien und kleineren Studienkollektiven, die teils schwere Komplikationen aufweisen. Aktuelle Erfahrungen mit einem konservativen Regime liegen kaum vor. Ziel ist es unseren Behandlungsalgorithmus, welcher eine primären konservatives Vorgehen beinhaltet, vorzustellen.

Methodik: Fünf Patienten wurden in unserer Klinik (5 Frauen, zwischen 68 und 90Jahre alt) von 2011 bis 2016 behandelt. Mit einem mittleren Follow-Up von 23 Monaten (+/-30; 3-74) wurden die Patienten einer erneuten klinischen und radiologischen Nachuntersuchung zugeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es wurden keine intrahospitale und zwei posthospitale Komplikationen beobachtet. Beide Komplikationen erfolgten nach unautorisierter Abnahme des Brace und hatten eine sekundäre Dislokation der Fraktur in beiden Fällen zur Folge. Hierbei wurde eine partiale Läsion des Nervus radialis dokumentiert. Drei von vier Patienten waren mit dem Behandlungsergebnis zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung zufrieden. Ein Patient starb bevor die Nachuntersuchung durchgeführt werden konnte. Der durchschnittliche DASH (Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand) und Oxford Schulter Score betrug 74 und 25 Punkte. Alle Patienten waren zum Zeitpunkt der Reevaluation Schmerzfrei ohne Dauerschmerzmedikation aber besaßen noch Einschränkungen in der täglichen Hausarbeit.

Die konservative Behandlung von postoperativen periprothetischen Humerusfrakturen ist aus unserer Sicht eine sichere alternative Behandlungsoption bei kritisch kranken und chronisch kranken Patienten. Bei dementen und unkooperativen Patienten ist eine erhöhte Komplikationswahrscheinlichkeit zu beachten.