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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Operative Therapie bei symptomatischen sakralen Zysten

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Jochen Weber - Steinenberg Klinikum, Klinik für Neurochirurgie, Reutlingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocPO20-186

doi: 10.3205/17dkou740, urn:nbn:de:0183-17dkou7409

Veröffentlicht: 23. Oktober 2017

© 2017 Weber.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die klinische Beurteilung von sakralen Zysten ist kontrovers. In dieser retrospektiven und prospektiven Studie über 21 Jahre wird die operative Therapie und das mehrjähriges Outcome bei symptomatischen sakralen Zysten vorgestellt.

Methodik: Über einen Zeitraum von 21 Jahren (10 Jahre retrospektiv und 11 Jahre prospektiv) wurden 30 Patienten mit sakralen Zysten operiert. Es erfolgte eine dorsale knöcherne Dekompression mit Teilresektion der Zyste (Restzyste wird mit Fett und/oder Fibrinkleber gefüllt). In 80% (n=24) wurde eine Zyste operiert, in sechs Fällen 2 oder 3 Zysten. Folgende präoperative Diagnostik wurde vorgenommen: MRT, CT und Myelographie. Die durchschnittliche postoperative Beobachtungszeit beträgt 6 Jahre (von 1-15 Jahre). Das Outcome wird mit Hilfe der modifizierten Prolo-Skala erhoben (Schmerzintensität und Analgetikaeinnahme). Die statistische Auswertung wurde mittels dem Statistikprogramm SPSS vorgenommen (p-Wert von <0,05 statistisch signifikant).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Mit Hilfe der modifizierten Prolo-Skala konnte ein sehr gutes (n=6), gutes (n=11) oder zufriedenstellendes (n=7) Outcome bei 80% der Patienten festgesellt werden. Bei 7 von 8 Patienten mit Blasendysfunktion trat eine klinische Besserung (Anzahl der Harnwegsinfekte) auf. Es fanden sich keine Korrelationen zwischen der Zystengröße, knöcherner Erosion und Anzahl der operierten Zysten und dem Outcome (p>0,05). Lediglich ein Patientenalter unter 50 Jahren und eine Anamnesedauer von weniger als einem Jahr korrelierten mit einem guten Outcome - allerdings ohne statistische Signifikanz (p>0,05). Postoperativ trat keine Liquorfistel oder neues neurologisches Defizit auf.

Etwa 80% der mikrochirurgisch operierten sakralen Zysten zeigen auch nach vielen Jahren eine Besserung der klinischen Symptome. Anhand der Zystenkonfiguration (Größe oder Anzahl) kann das postoperative Outcome nicht vorausgesagt werden.