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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Salter-IV. Fraktur der medialen Femurkondyle bei einem 15- jährigen Jungen – Ein case report

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Michelle Bouanane - Inselspital Bern, Abteilung für Kinderchirurgie, Bern, Switzerland
  • Nadine Kaiser - Inselspital Bern, Abteilung für Kinderchirurgie, Bern, Switzerland
  • Thoralf Liebs - Inselspital Bern, Abteilung für Kinderchirurgie, Bern, Switzerland
  • Kai Ziebarth - Inselspital Bern, Abteilung für Kinderchirurgie, Bern, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocPO17-1176

doi: 10.3205/17dkou702, urn:nbn:de:0183-17dkou7023

Veröffentlicht: 23. Oktober 2017

© 2017 Bouanane et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Hoffa Frakturen sind seltene Verletzungen der Femurkondylen welche häufiger lateral als medial beschrieben sind. Aufgrund des fehlenden Gewebekontaktes des distalen Fragmentes besteht die Gefahr der Entwicklung einer Pseudoarthrose bzw. einer avaskulären Nekrose. Daher ist eine frühzeitige anatomische Reposition dieser intraartikulären Fraktur und eine stabile Fixation unter Kompression erforderlich.

Wir berichten über einen 12- jährigen Jungen, der mit einer Salter-IV-Fraktur der medialen Femurcondyle vorgestellt wurde. Die Besonderheit der hier vorliegenden Fraktur besteht darin, dass die intraartikuläre Frakturlinie nicht, wie bei Salter IV Frakturen üblich, in der Saggitalebene verläuft, sondern der Hoffa Fraktur entsprechend in der Coronarebene zu finden war.

Dies darf als Rarität angesehen werden und ist in der Literatur beim Kind unsers Wissens nur einmalig beschrieben.

Methodik: Im Dezember 2016 hat sich der Patient die Hoffa Fraktur beim direkten direkten Zusammenstoß mit einem Bus zugezogen, in den er seitlich hineingelaufen war. Darüber hinaus ergaben sich keine höhergradigen Verletzungen. Vorerkrankungen waren nicht bekannt. Schmerzbedingt war eine körperliche Untersuchung nur eingeschränkt möglich. Nach nativradiologischer Diagnostik und ergänzender Computertomographie stellten wir die Indikation zur arthroskopisch assistierten Verschraubung des medialen Femurkondylus mittels zweier kanülierter Schrauben.

Ergebnisse: Es gelang eine anatomische Reposition mit guter Kompression des Frakturspaltes. Die Nachbehandlung erfolgte mit einem Oberschenkelgips für sechs Wochen. Wir werden die Ergebnisse der klinischen und radiologischen Nachuntersuchung präsentieren.

Frakturen im Bereich der dorsalen Femurcondylen sind seltene intraartilkuläre Verletzungen, die typischerweise bei Erwachsenen gesehen werden und einen hohen Repositionsanspruch haben. In der Literatur wird die arthroskopisch assistierte Fixation (ARIF) für Erwachsene empfohlen. Nach ausgiebiger Literaturrecherche konnte nur ein Fall einer medialen Femurkondylenfraktur beim Kind gefunden werden. Bei dem in der Literatur identifizierten Fall wurde ein offenes Verfahren gewählt.

Im vorliegenden Fall konnte hingegen arthroskopisch assistiert mit guter Übersicht und geringer Traumatisierung der umgebenden Weichteile eine anatomische Reposition und stabile Fixation unter Kompression des Gelenkes erreicht werden.

Schlussfolgerung: Die Behandlung der medialen Femurkondylenfraktur beim Kind kann analog zur Hoffa Fraktur des Erwachsenen arthroskopisch assistiert erfolgen.