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Arthrodese oder Revisionsendoprothese nach fehlgeschlagener Kniegelenksendoprothese bei periprothetischer Infektion?
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2017 |
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Fragestellung: Die periprothetische Infektion des Kniegelenkes ist eine der schwerwiegendsten Komplikationen nach Kniegelenkersatz. Ausgeprägte Knochen- und Weichteildestruktionen, insbesondere der Zustand des Streckapparates, können nach periprothetischer Infektion eines künstlichen Kniegelenkes in Einzelfällen die erneute Implantation einer Revisionsprothese unmöglich machen. In solch einer Situation stellt sich die Frage nach der bestmöglichen weiteren Therapie. Ziel dieser Studie war der Vergleich der klinisch-funktionelle Ergebnisse sowie der Infektkonsolidierung in beiden Patientenkollektiven
Methodik: 84 Patienten mit periprothetischer Kniegelenksinfektion wurden in die retrospektive Datenerhebung eingeschlossen. Bei 37 Patienten wurden im Rahmen eines zweizeitigen Vorgehens ein intramedulär geführter Arthrodesenagel implantiert, bei 47 Patienten wurde ebenfalls im Rahmen eines zweizeitigen Vorgehens eine Revisionsendoprothese implantiert. Alle Patienten wurden anhand eines standardisierten Behandlungsalgorithmus therapiert, die einzige Unterscheidungsvariable war ein destruierter Streckapparat. Ermittelt wurden die Rate an Infekt konsolidierten Fällen und zudem das funktionelle Ergebnis mittels Oxford Knee Score (OKS) und das Schmerzniveau mittels visueller Analog Skala (VAS) ermittelt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das mittlere follow-up betrug bei allen Patienten 32.65± 14.19 Monate. Die Rate an Infekt konsolidierten Fällen lag in der Gruppe der Arthrodesennägel bei 32 (86,5%) und in der Gruppe der Revisionsendoprothesen bei 38 (80,9%, p=0,35). Der mittlere VAS in der Arthrodesegruppe lag bei 3.1 ± 1.4 verglichen zu 3.2 ± 1.7 in der Gruppe der Kniegelenksendoprothesen. Zum Zeitpunkt des letzten follow up lag der OKS bei 38.7±8.9 in der Arthrodesegruppe und 31.7±10.2 in der Revisionsendoprothesengruppe (p=0.26).
Die Behandlung einer periprothetischen Kniegelenksinfektion erfordert eine individuelle Therapie mit Rückzucksmöglichkeiten im Falle eines Therapieversagens. Überraschenderweise zeigen Patienten nach Arthrodese ein vergleichbares Schmerzniveau und funktionelle Ergebnisse wie Patienten denen erneut eine Kniegelenksprothese implantierte wurde.