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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Prognose pädiatrischer und erwachsener Patienten mit Synovialsarkom: Welchen Einfluss haben klinische Faktoren?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Maria Anna Smolle - Univ.-Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Michael Parry - Oncology Service, Royal Orthopaedic Hospital, Birmingham, United Kingdom
  • Lee Jeys - Oncology Service, Royal Orthopaedic Hospital, Birmingham, United Kingdom
  • Seggy Abudu - Oncology Service, Royal Orthopaedic Hospital, Birmingham, United Kingdom
  • Robert Grimer - Oncology Service, Royal Orthopaedic Hospital, Birmingham, United Kingdom

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI41-62

doi: 10.3205/17dkou379, urn:nbn:de:0183-17dkou3798

Veröffentlicht: 23. Oktober 2017

© 2017 Smolle et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Synovialsarkome treten gehäuft bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf. Diese Altersgruppe scheint im Vergleich zu erwachsenen Patienten eine bessere Prognose zu besitzen. Faktoren wie eine unterschiedliche Ansprechrate auf Chemotherapie (CTX) könnten hierbei eine Rolle spielen.

Methodik: Zwischen 1982 und 2014 wurden an einem Tumorzentrum 266 Patienten mit Synovialsarkom operativ behandelt, die in diese retrospektive Studie eingeschlossen wurden. Das mittlere Alter der 134 männlichen und 132 weiblichen Patienten betrug 37.1 (±17.9) Jahre. Klinische, pathologische und behandlungsspezifische Faktoren wurden zwischen pädiatrischen (jünger als 16 Jahre; n=44) und erwachsenen Patienten (n=222) mittels T-, Mann-Whitney U-, Kruskal-Walllis- und Chi-Quadrat-Tests verglichen.

Der mediane Nachbeobachtungszeitraum betrug 5.3 Jahre. Kaplan-Meier Analysen und Cox-Regressions-Modelle wurden für zeitabhängige Variablen berechnet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die mediane Symptomdauer von 12 Monaten (Interquartilbereich [IQB]: 30.5 Monate) bei erwachsenen Patienten war mit den 10.4 Monaten (IQB: 31.7 Monate) bei pädiatrischen Patienten vergleichbar (p=0.203). Darüber hinaus zeigte sich weder im Hinblick auf die anatomische Lokalisation (p=0.4), die Tumorgröße (p=0.267), den histologischen Differenzierungsgrad (Grading; p=0.149), die Lage zur Muskelfaszie (p=0.229) noch bezüglich der Rate an ungeplanten Voroperationen (p=0.175) ein Unterschied zwischen den beiden Altersgruppen. CTX wurde gleich häufig bei Kindern (18.2%) und Erwachsenen (17.6%) verwendet (p=0.992). Weite Resektionsränder während der definitiven Operation wurden tendenziell häufiger bei pädiatrischen (56.5%) als bei erwachsenen Patienten (33.3%) erzielt (p=0.083).

Kinder hatten deutlich bessere 5- und 10-Jahres Überlebensraten (89.9%, 77.3%) im Vergleich zu Erwachsenen (69.4%, 49.3%; p=0.007). In der multivariaten Analyse wurden Tumorgröße (p<0.005) und Patientenalter (Kinder vs. Erwachsene; p<0.02) als prognostisch signifikante Faktoren identifiziert, unabhängig von anatomischer Lokalisation, Lage zur Muskelfaszie und Verwendung von CTX.

Synovialsarkome haben bei pädiatrischen und erwachsenen Patienten ein vergleichbares klinisches Erscheinungsbild. So gibt es neben der Symptomdauer, histologischer Differenzierung und anatomischer Lokalisation auch bei der Tumorgröße keinen Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen.

Trotzdem haben junge Patienten sowie Patienten mit kleinen Tumoren eine deutlich bessere Prognose. Möglicherweise haben andere, noch nicht untersuchte Faktoren (z.B. Tumormikromilieu), einen bedeutenden Einfluss auf die Prognose.