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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Klinische und radiologische Langzeitergebnisse nach implantatfreier autologer Beckenkammspanplastik (J-Span) zur Behandlung vorderer Schulterinstabilität

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Philipp Moroder - Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie - Charité Berlin, Berlin, Germany
  • Fabian Plachel - UK für Orthopädie und Traumatologie, Salzburg, Austria
  • Johannes Becker - UK für Orthopädie und Traumatologie, Salzburg, Austria
  • Eva Schulz - UK für Orthopädie und Traumatologie, Salzburg, Austria
  • Alexander Auffarth - UK für Orthopädie und Traumatologie, Salzburg, Austria
  • Herbert Resch - UK für Orthopädie und Traumatologie, Salzburg, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI35-492

doi: 10.3205/17dkou325, urn:nbn:de:0183-17dkou3259

Veröffentlicht: 23. Oktober 2017

© 2017 Moroder et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die implantatfreie autologe Beckenkammspanplastik (J-Span) zur Behandlung vorderer Schulterinstabilität zeigt niedrige Reluxationsraten und moderate Arthroseprogression im mittelfristigen Verlauf. Ziel dieser Studie ist es die klinischen und radiologischen Langzeitergebnisse nach J-Span Plastik zu analysieren.

Methodik: Alle 46 Patienten (47 Schultern), die zwischen 1993 und 2000 eine implantatfreie autologe Beckenkammspanplastik (J-Span) zur Behandlung vorderer Schulterinstabilität mit vorderem Glenoiddefekt erhalten haben und zuvor bereits einer mittelfristigen Verlaufskontrolle unterzogen worden sind, wurden in diese Studie eingeschlossen. 35 von 47 Fällen (75%) konnten nach einem Durchschnittszeitraum von 19 Jahren (15 bis 23 Jahre) einer klinischen und radiologischen Verlaufskontrolle unterzogen werden. Zusätzlich zum Schmerz- und Bewegungsausmaß wurden der Western Ontario Shoulder Instability Index (WOSI), der Rowe Score und der Subjective Shoulder Value (SSV) ermittelt sowie eine Apprehension-Testung durchgeführt. Die radiologische Bildgebung inkludierte bilaterale Röntgenaufnahmen (a.p. und axial; Klassifikation nach Samilson und Prieto).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Nachuntersuchung zeigte sich ein durchschnittlicher WOSI von 295 (0 bis 1765), Rowe Score von 56 (20 bis 65), SSV von 90 (20 bis 100) und ein Schmerzniveau von 1,5 (1 bis 5). Leichte Unterschiede im Bewegungsausmaß zwischen der betroffenen Seite und der Gegenseite konnten festgestellt werden: Flexion 178° vs. 179° (p=0.325), Abduktion 177° vs. 179° (p=0.325), Außenrotation 63° vs. 67° (p<0,05), hohe Außenrotation 79° vs. 82° (p<0,05), hohe Innenrotation 70° vs. 74° (p<0,05). Es konnte kein signifikantes Kraftdefizit der betroffenen Seite festgestellt werden. Im Nachuntersuchungszeitraum trat keine Reluxation oder Subluxation auf. Der durchschnittliche Arthrosegrad betrug 0,9 (Grad 0: 9 Patienten, Grad 1: 9 Patienten, Grad 2: 21 Patienten und Grad 3: 1 Patient) auf der betroffenen und 0,4 auf der Gegenseite (Grad 0: 23 Patienten, Grad 1: 7 Patienten, Grad 2: 2 Patienten und Grad 3: 1 Patient) (p<0,05).

Die implantatfreie autologe Beckenkammspanplastik (J-Span) zeigt im Langzeitverlauf ausgezeichnete Ergebnisse hinsichtlich Stabilität und Funktion. Das Langzeitrisiko der Entwicklung einer Instabilitätsarthrose ist vergleichbar mit anderen Stabilisierungstechniken.