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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Training kommunikativer und manueller Fertigkeiten und Fähigkeiten im fakultativen studentischen Arthroskopiekurs

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Peter Melcher - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Jan Theopold - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Daisy Rotzoll - LernKlinik Leipzig der Medizinischen Fakultät, Leipzig, Germany
  • Christoph Josten - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Pierre Hepp - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Bereich arthroskop. und spez. Gelenkchirurgie/ Sportverltz., Leipzig, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI25-541

doi: 10.3205/17dkou234, urn:nbn:de:0183-17dkou2347

Veröffentlicht: 23. Oktober 2017

© 2017 Melcher et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ein wichtiger Punkt der deutschen Medizinerausbildung ist das Vermitteln von praktischen und kommunikativen Kompetenzen. Dieser Anspruch wurde bereits in Approbationsordnung des Jahres 2002 aufgenommen. Eine Alltagsrelevanz ergibt sich beispielsweise durch das beiderseitige Haftungsrisiko bei der Delegation der ärztlichen Aufklärung sowie durch das Selbstbestimmungsrecht des Patienten. Daher ist es Notwendig, die Studierenden auf den zukünftigen Patientenkontakt vorzubereiten. Ziel des hier vorgestellten Lehrkonzeptes - eines fakultativen Arthroskopiekurses - ist die Verbesserung theoretischer, praktischer und kommunikativer Kompetenzen.

Methodik: Es handelt sich um einen von Studierenden organisierten Arthroskopiekurs, welcher theoretische Grundlagen vermitteln und den praktischen Umgang mit dem Arthroskop und Instrumenten schulen soll. Im Rahmen des Kurses finden Aufklärungsgespräche mit Simulationspatienten (SPs) statt, um die kommunikativen Kompetenzen der Teilnehmer zu verbessern. Dieser Kurs wird seit 02/2016 am Skillslab der XXX durchgeführt, anonym, papierbasiert evaluiert und elektronisch ausgewertet. Erfasst werden neben persönlichen Angaben wie Geschlecht und Semester, die Meinung zu den Rahmenbedingungen wie z.B. Gruppengröße, Kursstruktur, eingesetzten Materialien, didaktischen und fachlichen Fähigkeiten des Tutors. 2 Blöcke der Evaluationsbögen erfassen den Kommunikationsteil des Kurses und den Einsatz von SPs. Bewertet wird mittels 6 stufiger Likert-Skala sowie Freitextantworten.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bisher wurde der Kurs von 17 Studierenden ab dem 8.Fachsemester besucht. Die Evaluation ergab eine Gesamtbewertung von 1,1 in Schulnoten und eine Weiterempfehlungsrate von 100%. Der Einsatz von Schauspielern als SPs, wurde durch die Studierenden als sinnvoll erachtet (83% stimmten der Aussage voll zu). 92% der Studierenden gaben an durch das durchgeführte Aufklärungsgespräch das erlernte nochmals gefestigt zu haben. Mehr als 80% haben die studentischen Tutoren als fachlich und didaktisch gut geschult empfunden (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Der Kurs strebt an, den Ansprüchen an die medizinische Lehre gerecht zu werden und die Ansprüche von Klinik und Lehre zu verbinden. Viele seiner Inhalte lassen sich im aktuellen Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog verorten und erweitern die praktischen und kommunikativen Kompetenzen der Medizinstudierenden. Er bereitet sie so auf den ärztlichen Alltag vor. Die sehr gute Evaluation verdeutlicht die gute Kursstruktur, die Nähe zu den studentischen Ansprüchen und dass der praktische Einsatz von SPs sinnvoll ist, um erste Erfahrungen im Aufklärungsgespräch zu sammeln. Zusätzlich lassen sich im Aufklärungsgespräch gelernte Inhalte festigen.