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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Erste Erfahrungen mit einem neuen Kurzschaft (ANA.NOVA® Alpha Schaft® Proxy) – Einjahresergebnisse einer multizentrischen Langzeitstudie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Günter Sinz - Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt – Orthopädie, Eisenstadt, Austria
  • Werner Maurer-Ertl - Universitätsklinik für Orthopädie, Graz, Austria
  • Philipp Grabowiecki - Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt – Orthopädie, Eisenstadt, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI13-501

doi: 10.3205/17dkou129, urn:nbn:de:0183-17dkou1290

Veröffentlicht: 23. Oktober 2017

© 2017 Sinz et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die zunehmende Bedeutung der Kurzschäfte in der Hüftendoprothetik ist mittlerweile unumstritten.

Von 2009 bis Anfang 2015 verwendeten wir im Kurzschaftbereich den Nanos-Schaft (Fa. Smith&Nephew) in Kombination mit der Ana Nova® Hybrid Pfanne (Fa. ImplanTec), wobei wir klinisch und radiologisch sehr gute mittelfristige Resultate erzielen konnten. Zwecks Optimierung der Produktkonformität und Vermeidung eines Produkt-Mix haben wir uns dazu entschieden, in die ANA NOVA Familie einen Kurzschaft (ANA.NOVA® Alpha Schaft® Proxy, Fa. ImplanTec) zu entwickeln.

Methodik: Der ANA.NOVA® Alpha Schaft® Proxy gehört zur Produktfamilie der sogenannten "neck preserving stems" mit einer metaphysär-diaphysären Verankerung (betont metaphysär). Er ist charakterisiert durch eine konische Abstützung im Schenkelhals, eine metaphysäre großflächige kortikale Verklemmung zwischen Kalkar medial und lateralem proximalem Kortex sowie durch eine konische Verankerung am Übergang zur Diaphyse. Die Titanplasmaspray- und Bonitbeschichtung fördern eine rasche ossäre Integration. Die Raspelkonfiguration mit Doppelzahnung verhindert ein vorzeitiges Verklemmen. Dadurch besteht eine exakte Korrelation zwischen Manipulierraspel und dem definitiven Implantat.

In XXX erfolgte die erste Implantation im März 2015. Seit Dezember 2015 wird der Schaft auch an der XXX implantiert. Zwischenzeitig wurden insgesamt rund 260 Implantationen durchgeführt.

Im Februar 2016 wurde an beiden Zentren eine prospektive Langzeitbobachtung (single surgeon, HHS, WOMAC, radiologischer Verlauf, EBRA) gestartet. Die Planung erfolgt jeweils digital mittels MediCAD, in XXX zusätzlich mittels 3-D-CT-Option. In XXX erfolgt die Implantation über einen vorderen minimal invasiven Zugang mit Extensionstisch. In XXX wird der klassische anterolaterale minimal invasive Zugang angewandt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Wir präsentieren die Einjahresergebnisse der ersten 80 Studienpatienten.

Die bisherigen Ergebnisse zeigen eine sehr gute Produktperformance. Systemimmanente Komplikationen wurden nicht beobachtet. Die klinischen Verläufe waren unauffällig. In 1 Fall wurde eine dezente axiale Migration ohne klinische Relevanz detektiert. In 2 weiteren Fällen zeigte sich eine geringe Saumbildung in der Gruen-Zone 1, ebenfalls ohne klinische Relevanz. Ansonsten sind die radiologischen Verläufe vollkommen unauffällig.

Die vorliegenden Ergebnisse entsprechen in vollem Umfang unseren guten und mehrfach referierten sowie publizierten Ergebnissen mit dem Nanos-Schaft.

Der ANA.NOVA® Alpha Schaft® Proxy erfüllt sämtliche unserer Anforderungen an einen Kurzschaft. Die erwünschte Produktkonformität ist erfüllt. Die radiologische Integration, die klinischen Verläufe und vor allem die einfache Operationstechnik mit perfekter Korrelation zwischen Manipulierraspel und definitivem Implantat sind stringent. Wir sind der Überzeugung, mit den weiteren Studienergebnissen die bisherigen Erfahrungen bestätigen zu können.