gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Periprothetische Knochendichteveränderung nach Kurzschaftimplantation: 5-Jahres-Ergebnisse einer prospektiv, randomisierten, vergleichenden DEXA-Untersuchung

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker Ralf Bieger - Orthopädische Universitätsklinik Ulm am RKU, Ulm, Germany
  • Julian Meyer - Orthopädische Universitätsklinik Ulm am RKU, Ulm, Germany
  • Tobias Freitag - Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Orthopädie, Ulm, Germany
  • Heiko Reichel - Orthopädische Universitätsklinik am RKU, Ulm, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI12-842

doi: 10.3205/17dkou118, urn:nbn:de:0183-17dkou1183

Veröffentlicht: 23. Oktober 2017

© 2017 Bieger et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Die implantatspezifische periprothetische Knochendichteveränderung im proximalen Femur gilt als wichtiger Einflussfaktor für das Langzeitüberleben von zementfreien Hüftendoprothesenschäften. Im Rahmen der vorliegenden prospektiv-randomisierten Studie wurde das implantatspezifische Stress shielding des Fitmore-Kurzschaftes im Vergleich zum CLS-Geradschaft fünf Jahre postoperativ evaluiert.

Methodik: Nach einer Poweranalyse wurden 140 konsekutive Patienten prospektiv in ein Randomisierungsverfahren eingeschlossen. In 57 Fällen wurde ein Fitmore- und bei 83 Patienten ein CLS-Schaft implantiert. Zu den Untersuchungszeitpunkten direkt präoperativ, 7 Tage postoperativ, 3, 12 Monate sowie 60 Monate postoperativ wurden klinische, radiologische und osteodensitometrische Untersuchungen durchgeführt. Die klinische Datenerhebung umfasste den WOMAC und den HHS. Die periprothetische Knochendichte wurde durch eine Dual Energy X-ray Absorptiometry (DEXA)-Analyse ermittelt.

Um insbesondere in den proximalen Zonen 1, 2 sowie 6 und 7, bei unterschiedlich langen Prothesenschäften, eine vergleichbare Analyse zu ermöglichen, wurden die klassischen 7 Zonen nach Grün längenkonstant modifiziert. Die Ergebnisse nach 3, 12 und 60 Monaten wurden in Bezug zur ersten postoperativen Messung nach 7 Tagen gesetzt, um eine prozentuale Veränderung zu erhalten.

Ergebnisse: Von den initial 140 Patienten konnten 138 nach einem Jahr und 125 Probanden 60 Monate postoperativ nachuntersucht werden. Nach 3, 12 und 60 Monaten zeigten sich für beide Probandengruppen sehr gute Ergebnisse im WOMAC als auch im HHS (p>0,05). 5 Jahre postoperativ waren in beiden Gruppen 95% der Patienten sehr zufrieden und sahen ihre Erwartungen an die Operation erfüllt.

Die größten periprothetischen Knochendichteverluste waren mit -12% (CLS) und -16% (Fitmore) um beide Prothesen in der Region des Calcar (Zone 7) zu dokumentieren (p>0,05). Tendenziell zeigte sich zwischen dem ersten und fünften Jahr postoperativ ein Zugewinn an Knochendichte in den medialen Zonen 6 und 7 und ein Knochendichteverlust in den lateralen Zonen 1-3 um beide Implantate.

Schlussfolgerungen: Fünf Jahre postoperativ war um beide Prothesenschäfte ein proximales Stress-shielding zu beobachten. Die periprothetischen Knochendichteveränderungen waren für beide Schafttypen innerhalb der ersten 12 Monate signifikant ausgeprägter im Vergleich zum folgenden Zeitintervall von 12 Monate bis 60 Monate postoperativ.