gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Der Effekt eines Patientenortungssystems einer unfallchirurgischen Universitäts-Poliklinik auf die Patientenzufriedenheit

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Timo Stübig - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Christian Zeckey - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Musa Citak - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Christian Krettek - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Tobias Hüfner - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Ralph Gaulke - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO27-341

doi: 10.3205/14dkou817, urn:nbn:de:0183-14dkou8175

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Stübig et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Fragestellung: Bestehende Wireless Local Area Network (WLAN)-Infrastrukturen ermöglichen die Implementierung einer Echtzeit-Lokalisierungssystem (Real-Time-Localization System, RTLS). Hierbei ist neben einer automatisierten Erfassung und Verarbeitung von Positionsdaten der Patienten eine Verknüpfung mit klinischen Daten möglich.

Durch die potentiellen Einflüsse auf die Arbeitsabläufe und damit die Behandlungszeit könnte die Zufriedenheit der Patienten erhöhen. Das Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen eines WLAN-basierten RTLS auf die subjektive Patientenzufriedenheit in unserer unfallchirurgischen Universitäts-Poliklinik zu analysieren.

Methodik: Diese Studie wurde in verschiedenen Phasen durchgeführt: In Phase 0 erfolgte die Messung der Patientenzufriedenheit mittels eines Fragebogens ohne Lokalisierung des Patienten, die Ortungsdaten wurden dem medizinischen Personal jedoch nicht präsentiert. In Phase I erfolgte die Messung der Patientenzufriedenheit und die Lokalisation des Patienten ohne diese Daten dem medizinischen Personal anzuzeigen.

In Phase II wurden die Patienten mittels des RTLS lokalisiert, deren Zufriedenheit mittels eines Fragebogens ermittelt wurde. Die Lokalisierungsdaten wurden im Gegensatz zur Phase I dem medizinischen Personal auf einem Monitor in Echtzeit präsentiert. In der Phase I und Phase II wurde die automatisch gesammelten zudem analysiert und auf dem Bildschirm nach Gesamtbehandlungszeiten und Prioritäten (Kinder/ BG hohe Priorität, sonstige Patienten normale Priorität) geordnet.

Die Einschätzung der subjektiven Patientenzufriedenheit beinhaltete folgende Informationen: Die Gesamtbehandlungszeit, der zeitaufwendigste Teil der Behandlungskette, die ärztliche Behandlungszeit, die allgemeine Zufriedenheit mit den Abläufen und der Behandlung sowie die Zufriedenheit mit Wartezeit . Die statistische Analysen wurden mittels Student -t-Test und One-Way- Anova -Test erledigt. Das Signifikanzniveau wurde auf 0,05 festgelegt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt wurden 1.234 Patienten in unserer Studie (188 in Phase 0, 540 in der Phase I und 506 in Phase II) eingeschlossen. Komplett ausgefüllte Fragebögen wurden in 53% (654) der Fälle gesammelt. Während die Ergebnisse eine statistisch signifikant höheren Patientenzufriedenheit und eine niedrigere subjektiv empfundene Wartezeiten bei dem Vergleich von Phase-II-Patienten zu Phase-I-Patienten zeigte, fanden sich jedoch keine statistischen Unterschiede in der Analyse der Fragebögen von Phase 0 zu Phase I.

WLAN-basierte RTLS können dazu beitragen, Prozessineffizienzen, die durch manuelle Registrierung und Verwaltung entstehen, zu reduzieren und die Patientenzufriedenheit zu erhöhen.