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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Verhinderung von Infektkomplikationen bei anatomische Wiederherstellung und Verbesserter funktioneller Nachbehandlung von Sprunggelenksfrakturen durch den Einsatz der XS Nagelosteosynthese

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Jonas Gehr - Klinikum Aschaffenburg, Orthopädie, Unfallchirurgie und Handchirurgie, Aschaffenburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO24-179

doi: 10.3205/14dkou776, urn:nbn:de:0183-14dkou7767

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Gehr.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die bisher übliche Platten und Schraubenosteosynthese ermöglicht besonders bei Osteoporose keine sichere Frakturretention. Bei dem Einsatz von Stellschrauben treten in bis zu 80% relevante Fehlstellungen im Syndesmosenberreich auf. Durch den dünnen Weichteilmantel können Nekrosen über der Fibula nach Plattenosteosynthese zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Bei vorbestehenden trophischen Störungen besteht ein hohes Risiko von Komplikationen die bei einem auf dem Knochen liegendem Implantat zu einer Osteomyelitisgefahr und Notwendigkeit der vorzeitigen Implantatentfernung führen, In dieser Untersuchung soll überprüft werden ob durch den Einsatz eines intramedullären Verriegelungssystems (XS Nagel) eine verbesserte anatomische und funktionelle Wiederherstellung, eine Verminderung der Komplikationsraten wie Infekte und Weichteilnekrosen oder Redislokationen erreicht werden kann.

Methodik: der XS und XXS Nagel ist ein gerader Verriegelungsnagel mit 4,5mm /3,5mm Durchmesser und 2 eintrittsnahen längsovalen Verriegelungsoptionen und bis zu 9 runden Verriegelungsoptionen die eine interfragmentäre Kompression über eine Madenschraube ermöglichen. Für hohe Fibulafrakturen sind Langversionen des Nagels bis 270mm vorhanden. Die Frakturreposition erfolgt offen.Durch den sehr stabilen intramedullären Kraftträger und Winkelstabile Verriegelung kann die Stabilität der intakten proximalen Fibula bei nicht zu weitem Markraum auf das Außenknöchel übertragen werden und so fast immer eine Stellschraube vermieden werden. Im Zeitraum 05.2000-03.2002 wurden 214 OSG Frakturen mit dem XS Nagel versorgt und prospectiv erfasst.: 3,7% Weber A, 32,1% Weber B und 32,1% Weber C Frakturen, 35,1% waren bimalleolär. 37% wiesen aufgrund des Weichteilschadens, AVK oder Diabetes ein Weichteilheilungsrisiko auf. Bei allen Patienten wurde die Bewegung postoperativ freigegeben, Bei Weber A und isolierten B Frakturen war eine sofortige Voll- sonst Teilbelastung erlaubt.

Die Bewertung zum Nachuntersuchungszeitpunkt erfolgte nach dem Olerud Score.

Ergebnisse: Bei keinem Patienten kam es zu einem Implantatversagen oder Frakturdislokation. Es traten jedoch in 3 Fällen einer Gewindedraht Wanderung die auf ein damals kurzes Gewinde und zu tiefes Eindrehen der Drähte zurückgeführt wird, 1 Madenschraubenlockerung und eine Weichteilnekrose mit Meshgraftdeckung auf. Keine Osteomyelitis Nach dem Olerud Score wiesen 64% ein sehr gutes Ergebnis 28,4%, ein gutes 5,2% ein mäßiges und 2,2% ein schlechtes Ergebnis auf. Nur bei 2 Patienten war die OSG Beweglichkeit um 50% gegenüber der Gegenseite herabgesetzt. Alle Patienten mit mäßigem oder schlechtem Ergebnis wiesen eine bimaleoläre Fraktur auf.

Schlussfolgerungen: Der XS Nagel ist eine einfache Osteosynthese und erlaubt eine anatomisch sichere Stabilisierung von Sprunggelenksfraklturen, die Komplikationsrate ist gering und die funktionelle Nachbehandlung erheblich verbessert.