gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Die Laser-Methode zur intraoperativen Achsenbestimmung der unteren Extremität: Vergleich einer neuartigen Technik gegenüber der Kabel-Methode und der CT-Bildgebung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Uli Schmiddem - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Emmanouil Liodakis - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Timo Stübig - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Christian Krettek - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Musa Citak - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Nael Hawi - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO24-934

doi: 10.3205/14dkou774, urn:nbn:de:0183-14dkou7740

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Schmiddem et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Fragestellung: Eine etablierte Methode zu der intraoperativen Darstellung der mechanischen Beinachse ist die Kabel-Methode. Durch ein Zentrieren des Kabels durch das Hüftkopfzentrum und das Sprunggelenkszentrum mittels Bildwandler, erfolgt die fluoroskopische Visualisierung der mechanischen Beinachse auf Kniegelenksebene. Bei dieser Technik ist für jede Darstellung ein erneutes Zentrieren erforderlich.

In Anlehnung an diese Methode erfolgte die Weiterentwicklung unter Verwendung eines Lasers. Dieser wurde einmalig unter Bildwandlerkontrolle auf einer röntgenhalbdurchlässigen Zielscheibe auf das Zentrum des Hüftkopfes zentriert und dort mittels Schanz-Schrauben-System in strikt horizontaler Ebene fixiert. Der Laser lässt sich im Zentrum rotieren. Ein in identischer Weise auf das Sprunggelenkszentrum zentriertes Laserstrahlaufnahmegerät wurde ebenfalls mittels eines Schanz-Schrauben-Systems fixiert. Durch eine Darstellung des Laserstrahls auf Höhe des Kniegelenkes unter Zuhilfenahme einer Plexiglascheibe mit einem verschieblichen, röntgendichten Marker, wurde die mechanische Beinachse visualisiert. Ein erneutes Zentrieren des Lasers und des Aufnahmegerätes ist perioperativ nicht erforderlich. Die Ausrichtung des Laserstrahls und die Darstellung auf Kniegelenksebene kann beliebig oft wiederholt werden.

Wir verglichen beschriebene Methode mit der Kabel-Methode und der CT-Bildgebung (Scout) auf Genauigkeit, Strahlungszeit und Flächendosisprodukt.

Methodik: An 16 unteren Extremitäten von Leichen wurde die mechanische Achse mittels der Laser-Methode, der Kabel-Methode und der CT-Bildgebung als Referenz bestimmt. Vorgängig erfolgte die starre Fixierung der unteren Extremität um eine Reproduzierbarkeit zu gewährleisten. Die mechanische Achse wurde durch eine gerade Linie von dem Femurkopfzentrum bis zu dem Sprunggelenkzentrum definiert. Die Schnittstelle dieser Linie mit dem Tibiaplateau wurde in Prozentzahlen von 0% (medialer Plateaurand) bis 100% (lateraler Plateaurand) quantifiziert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die statistische Auswertung zeigte bei dem Vergleich der durchschnittlichen mechanischen Achse zwischen der Laser-Methode und dem CT und der Kabel-Methode und dem CT keinen statistisch signifikanten Unterschied. Die durchschnittliche Strahlungszeit (P=0.013), die zu der Einstellung der mechanischen Achse benötigt wurde, sowie das Flächendosisprodukt (P=0.007) zeigten einen statistisch signifikanten Unterschied zu Ungunsten der Laser-Methode bei einmaliger Achsenbestimmung.

Die Daten der vorliegenden Studie zugrunde legend, stellt die Laser-Methode eine simpel durchzuführende und intraoperativ kontinuierlich reproduzierbare Alternative dar, um die mechanische Achse der unteren Extremität zu bestimmen. Da nach einmaliger Positionierung des Laserpointers und des Laserstrahlaufnahmegerätes zur weiteren intraoperativen Achsenbestimmung lediglich die Bildgebung auf Ebene des Knies nötig ist, erwarten wir zudem insgesamt eine Reduktion der Strahlungszeit im Vergleich zu den etablierten Methoden.