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Navigierte vs. konventionelle Knieendoprothetik: Ergebnisse nach 10 Jahren
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Veröffentlicht: | 13. Oktober 2014 |
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Fragestellung: Die Knie-TEP-Implantation ist ein etabliertes Verfahren mit mehrheitlich guten bis sehr guten Ergebnissen. Bisher konnte in mehreren großen Studien die Überlegenheit der Navigation bzgl. der Implantatpositionierung und Rekonstruktion der Beinachse gezeigt werden. In den mittelfristigen Studien konnte keine hieraus resultierende längere Standzeit bzw. höhere Patientenzufriedenheit oder Funktion nachgewiesen werden. Dies soll mit den langfristigen Ergebnissen (10 Jahre postoperativ) überprüft werden.
Methodik: Insgesamt wurden 150 Patienten 10 Jahre nach Implantation einer Knie-TEP (75 konventionell vs. 75 navigiert) standardisiert nachuntersucht. Hierbei wurden mögliche Revisionsoperationen erhoben, zudem die aktuellen Röntgenbilder auf Beinachse, Lockerungszeichen, Implantatposition und Patellalateralisation untersucht. Desweiteren wurden folgende Scores erhoben: Knee Society Score, WOMAC-Score sowie ein an den englischen Mancuso-Score angelehnter Zufriedenheitsscore.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Gruppe der navigierten Patienten zeigte sich eine signifikant niedrigere Revisionsrate.
Radiologisch zeigte sich hinsichtlich Lockerungszeichen und Implantatposition kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen. In der konventionellen Gruppe zeigte sich signifikant häufiger eine Patellalateralisation.
Die Patientenzufriedenheit war in der Navigationsgruppe tendenziell höher, jedoch ohne Signifikanz.
In der Gruppe von 150 Patienten zeigt sich 10 Jahre nach Knie TEP-Primärimplantation eine signifikant geringere Anzahl an Revisionsoperationen, eine signifikant geringere radiologische Patellalateralisation sowie eine tendenziell höhere Patientenzufriedenheit (nicht signifikant) in der navigierten Gruppe.
Die Ergebnisse lassen in dieser kleinen Gruppe somit den Schluss zu, dass die Navigationtechnik möglicherweise durch Verbesserung der Implantationsgenauigkeit auch zu einer höheren Patienenzufriedenheit und längeren Standzeit mit weniger operativen Revisionen führt.