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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Matrix-gestützte Autologe Chondrozyten-Transplantation (MACT) als Second-Line Therapie: Untersuchung im mittelfristigen Verlauf von 3 Jahren

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Thomas R. Niethammer - Ludwig-Maximilians-Universität, Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Phys. Med. und Rehab., München, Germany
  • Siegfried Valentin - Ludwig-Maximilians-Universität, Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Phys. Med. und Rehab., München, Germany
  • Matthias F. Pietschmann - Ludwig-Maximilians-Universität, Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Phys. Med. und Rehab., München, Germany
  • Peter E. Müller - Ludwig-Maximilians-Universität, Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Phys. Med. und Rehab., München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI43-455

doi: 10.3205/14dkou286, urn:nbn:de:0183-14dkou2865

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Niethammer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Matrix-gestützte autologe Chondrozyten-Transplantation (MACT) stellt eine etablierte Methode zur Behandlung größerer umschriebener Knorpeldefekte am Kniegelenk dar. Im Vergleich zur anderen knorpelinduzierenden Methoden wie z. B. der Mikrofrakturierung ist die MACT als zweitzeitiges Verfahren aufwendiger und kostenintensiver. Bislang ist die Anwendung der MACT als Second-Line Therapie nach vorangegangenen knorpelinduzierenden Verfahren umstritten. Ziel der vorliegenden Studie ist die Untersuchung der MACT als Secondline Therapie nach knorpelinduzierenden Verfahren am Kniegelenk im mittelfristigen Verlauf von 3 Jahren.

Methodik: In dieser Studie wurden insgesamt 95 Knorpeldefekte mittels Matrix-gestützte autologe Chondrozyten-Transplantation (NOVOCART® 3D) am Kniegelenk behandelt. Dabei wurden 24 Knorpeldefekte (25,3%) als Second-Line Therapie nach zuvor durchgeführten knorpelinduzierenden Verfahren (Mikrofrakturierung, Pridie Bohrung, periostale ACT, MACT) behandelt. Die Evaluation der klinischen Ergebnisse erfolgte anhand der Kriterien des International Knee Documentation Committee (IKDC-Score) sowie der visuellen Analogskala bei Belastung und in Ruhe (VAS) nach 6, 12, 24 und 36 Monaten.

Ergebnisse: Patienten mit einer MACT als Second-Line Therapie zeigten zu allen Zeitpunkten der Nachuntersuchung keine schlechteren Ergebnisse im IKDC sowie der VAS. Im IKDC Score zeigte sich bei Patienten mit MACT als Second-Line Therapie eine signifikante Steigerung von 31,8% auf 58,7% (+26,9%) nach drei Jahren. Die Ergebnisse sind vergleichbar mit den Patienten der Kontrollgruppe mit einer MACT als First-Line Therapie. Diese zeigten eine signifikante IKDC Verbesserung von 37,6% auf 58,9% (+21,3%) im gleichen Beobachtungszeitraum. Signifikant schlechtere Ergebnisse in der VAS bei Belastung und in Ruhe konnten bei Second-Line Patienten nicht festgestellt werden. Eine vermehrte Revisionsrate bei Second-Line Patienten wurde nicht beobachtet.

Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass die MACT Behandlung am Kniegelenk ein geeignetes Verfahren für die Behandlung von großen Knorpeldefekten darstellt und eine MACT als Second-Line Therapie nach zuvor durchgeführter knorpelinduzierender Behandlung nicht zu schlechteren klinischen Ergebnissen im mittelfristigen Verlauf von 3 Jahren führt.