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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Patientenerwartungen in der Endoprothetik – wie begegnen wir den Erwartungen?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Paola Koenen - Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Klinikum Köln-Merheim, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie u. Sporttraumatologie, Lehrstuhl der Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany
  • Marco M. Schneider - Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Klinikum Köln-Merheim, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie u. Sporttraumatologie, Lehrstuhl der Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany
  • Michael Strohe - Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Klinikum Köln-Merheim, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie u. Sporttraumatologie, Lehrstuhl der Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany
  • Matthias Fröhlich - Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Klinikum Köln-Merheim, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie u. Sporttraumatologie, Lehrstuhl der Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany
  • Bertil Bouillon - Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Klinikum Köln-Merheim, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie u. Sporttraumatologie, Lehrstuhl der Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany
  • Holger Bäthis - Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Klinikum Köln-Merheim, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie u. Sporttraumatologie, Lehrstuhl der Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI34-944

doi: 10.3205/14dkou209, urn:nbn:de:0183-14dkou2099

Veröffentlicht: 13. Oktober 2014

© 2014 Koenen et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Berücksichtigung von Patientenerwartungen in der Behandlung hat in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung erlangt. Die Erfüllung präoperativer Erwartungen kann mit einer erhöhten postoperativer Zufriedenheit assoziiert sein.

Dementsprechend stellt das Verständnis der Erwartungen der Patienten für einen endoprothetischen Gelenkersatz einen wichtigen Aspekt in der Patientenkommunikation dar.

Ziel dieser Studie war es deshalb, Patientenerwartungen in der Endoprothetik zu beschreiben und Faktoren aufzudecken, die diese Erwartungen beeinflussen können.

Methodik: Die Teilnehmer von drei Patienteninformationsveranstaltungen zum Thema Endoprothetik an Knie- und Hüftgelenk wurden vor Beginn der Veranstaltung gebeten, einen Fragebogen anonym auszufüllen. Dieser Fragebogen beinhaltete fünf Fragen zu demographischen Daten sowie drei Fragen bezüglich ihrer Erwartungen von einer Gelenkersatzoperation. Die Fragen zu Patientenerwartungen, die sich auf Schmerzreduktion und das Wiedererlangen von Alltags- und Freizeittätigkeiten beziehen, wurden in Anlehnung an den New Knee Society Score gestellt. Ein Erwartungsscore (0-12 Punkte) wurde gebildet, indem die Punktwerte (0-4 Punkte) der einzelnen Fragen addiert wurden. Dieser Erwartungsscore wurde mit den demographischen Daten korreliert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 180 Teilnehmer beantworteten den Fragebogen. Die Verteilung der Patientenerwartungen lag deutlich bei hohen Erwartungswerten angesiedelt. Der durchschnittliche Erwartungsscore betrug 10.17 von 12 möglichen Punkten. 87.2% der Teilnehmer hatten sehr hohe (11-12 Punkte) bzw. hohe (9-10 Punkte) Erwartungen, während nur 12.8% moderate (7-8 Punkte) und niedrige (<7 Punkte) Erwartungen hatten. Die Patientenerwartungen zeigten sich altersunabhängig. Eine vorherige Teilnahme an einer Patienteninformationsveranstaltung hatte ebenfalls keinen Einfluss auf die präoperativen Erwartungen. Frauen und Patienten mit einer vorherigen Gelenkersatzoperation zeigten sogar einen etwas höheren Erwartungsscore. Patienten mit isoliertem Knieschmerz hatten signifikant geringere Erwartungen im Vergleich zu Patienten mit isoliertem Hüftschmerz.

Diese Studie zeigt, dass die Mehrheit der Patienten hohe Erwartungen bezüglich einer Gelenkersatzoperation hat. Für die postoperative Zufriedenheit dieser Pateinten ist daher eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation notwendig, um insbesondere potentiell unrealistische Erwartungen und somit postoperative Unzufriedenheit zu vermeiden.