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Das P.A.R.T.Y.®-Programm: Erste Evaluationsergebnisse des bundesweiten klinikbasierten Verkehrsunfallpräventionsprogrammes der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
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Veröffentlicht: | 13. Oktober 2014 |
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Fragestellung: Durchschnittlich alle 2 Stunden verstirbt ein Mensch auf deutschen Straßen. In der Altersgruppe der 15–24-Jährigen sind dies jährlich fast 800 Personen. Die Folgen der meist vermeidbaren Unfälle sind oft nicht absehbar. Im Jahr 2011 wurde erstmals das Unfallpräventionsprogramm P.A.R.T.Y.® an einem deutschen Traumazentrum mit Schülern im Alter von 14–19 Jahren durchgeführt. Erste Evaluationsergebnisse aus der Pilotphase sollen nun vorgestellt werden, um den Effekt und die Nachhaltigkeit eines solchen Programmes beurteilen zu können.
Methodik: Das P.A.R.T.Y.® -Programm ist ein klinikbasiertes Unfallpräventionsprogramm (Details siehe www.partyprogram.de), bei dem Schüler aktiv die Stationen kennenlernen, die ein schwerverletzter Patient durchlaufen muss (u.a. Rettungsdienst, Schockraum, Intensiv- und Normalstation, Physiotherapie). Ergänzt wird das Programm durch kurze Berichte ehemals Schwerverletzter und von Präventionspolizisten. Von 2011 bis 2013 nahmen 219 Schüler im Alter von 14–19 Jahren an dem P.A.R.T.Y.®-Programm eines Traumazentrums teil. Es erfolgte eine systematische dreistufige Evaluation des Programmes, bei dem die Teilnehmer aufgefordert wurden jeweils vor (Prä-Evaluation), unmittelbar nach (Post-Evaluation) und ein Jahr nach Absolvierung des Programmes (1-Jahres Evaluation) einen normierten Fragebogen auszufüllen. Der Fragebogen beinhaltet 30 Fragen aus den Bereichen Sozialepidemiologie, Verhaltensweisen und Risikoabschätzung.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von den 219 Schülerinnen und Schülern waren 45% männlich, 91% 15–17 Jahre alt und 48% lebten in einer mittelgroßen Stadt. Hier im Abstrakt sei beispielhaft genannt, dass unmittelbar nach dem Programm signifikant mehr Teilnehmer das Fahren ohne Fahrradhelm (p<0.001) oder mit überhöhter Geschwindigkeit (p>0.001) als stark risikobehaftet ansahen. Bezogen auf langfristige Verhaltensänderungen sei beispielhaft genannt, dass in der 1-Jahres Evaluation nach dem Programm signifikant höhere Helmtrageraten beim Radfahren und Inline-Skaten (p<0,001) sowie signifikant weniger Auto- und Motorradfahrten unter Alkoholeinfluss (p=0,019) dokumentiert wurden. Weitere Ergebnisse aus den Bereichen Risikoeinschätzung und Verhalten werden im Vortrag gezeigt.
Das P.A.R.T.Y.®-Programm als weithin standardisiertes Konzept kann bundesweit einen wichtigen Beitrag zur Unfallprävention in einer Hochrisikogruppe leisten. Die ersten Evaluationsergebnisse deuten darauf hin, dass das Programm einen nachhaltigen positiven Effekt auf die Risikoeinschätzung und das Verhalten der jungen Verkehrsteilnehmer haben kann.