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Schwenkbett-Therapie (Rotorest®) beim Schwerverletzten mit Thoraxtrauma: Ergebnisse einer prospektiven Beobachtungsstudie über einen 3-Jahreszeitraum
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Veröffentlicht: | 13. Oktober 2014 |
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Fragestellung: 54,2% der Patienten erleiden im Rahmen eines Polytraumas (ISS≥16) eine schwere Thoraxverletzung (AIS≥3). Die thorakale Verletzungskomponente bestimmt maßgeblich Verlauf und Outcome. Der Stellenwert einer präventiven Schwenkbett-Therapie und protektiven Beatmung ist bisher nicht ausreichend untersucht.
Methodik: Prospektive Beobachtungsstudie aller polytraumatisierten Patienten (ISS≥16), die 2011-2013 an unserem universitären Traumazentrum einer Schwenkbett-Therapie und lungenprotektiven Beatmung unterzogen wurden. Das hauseigene Protokoll beinhaltet eine initiale PEEP-Beatmung über mind. 40h unter Etablierung der Spontanatmung und nachfolgend ein Weaning unter schematischer PEEP-Reduktion. Die Resultate der deskriptiven Analyse sind als Mittelwerte ± Standardabweichung und als Prozentzahlen dargestellt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im untersuchten 3-Jahreszeitraum wurden 89 Patienten (43,2 ± 18,1 Jahre; ISS 33,7 ± 12,9 Pkt.; AISThorax 3,5 ± 1,3 Pkt.; 75,3% männlich, 97,8% stumpfes Trauma) einer Schwenkbett-Therapie zugeführt, dies entspricht 27,8% aller Polytraumatisierten. Bei 88,8% der Patienten konnte innerhalb von Tag 1-3 post-Trauma mit dem Weaning begonnen werden, welches im Mittel 5,5 ± 3,6 d dauerte. Die Rotorest®-Therapie kam durchschnittlich 80,3 ± 49,4 h zur Anwendung. In 13,5% der Fälle war eine Re-Intubation notwendig, 7,9% der Patienten entwickelten ein ARDS. Bei einer ICU-Liegedauer von 12,4 ± 12,0 d und einer Krankenhausverweildauer von 31,4 ± 28,2 d betrug die Krankenhaus-Letalität 5,6%.
Die Ergebnisse stellen nach unserem Kenntnisstand erstmalig Referenzwerte eines Behandlungskonzeptes mit kinetischer Therapie und einem definierten Weaning-Protokoll dar. Die niedrige Letalität unterstützt das Konzept, während die Kriterien für die Extubation und das Weaning noch unscharf sind. Die Daten sollten als Grundlage für vergleichende prospektive Studien verschiedener Therapieformen genutzt werden.