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Arthroskopisch assistierte Fixation einer femoralen Avulsionsfraktur des vorderen Kreuzbandes mittels Inside-out-Technik bei einem 14-jährigen Mädchen
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Der Anteil der vorderen Kreuzbandrupturen (VKB-Ruptur) die im Kindes- und Jugendalter auftreten ist ca. 0,5%. Die häufigsten Formen dieser Verletzung sind die tibiale Avulsionsfraktur und der ligamentäre Riss. Wenige Fallberichte von femoralen Avulsionsfrakturen existieren. Ähnlich dem tibialen Ausriss ist eine Reposition und Fixation vorzunehmen. Ein Fallbericht eines Teenagers mit arthroskopisch assistierter Fixation einer femoralen Avulsionsfraktur des VKB wird vorgestellt.
Methodik: Ein 14-jähriges Mädchen erlitt ein Distorsionstrauma des linken Kniegelenkes. Im MRT konnte eine femorale Avulsionsfraktur des VKB gesichert werden. Arthroskopisch kontrolliert wurde das Fragment in die femorale Defektzone eingepasst und mit einen 1,4 mm Kirschnerdraht, welcher am intraartikulären Ende gebogen wurde, transphysär fixiert. Dorsolateral am dislalen Femur wurde das extraartikuläre Kirschnerdrahtende ausreichend lang subfascial gekürzt. Nach 6-wöchiger Orthesenruhigstellung des Kniegelenkes erfolgte der Bewegungsaufbau. Drei Monate postoperativ wurde der Kirschnerdraht extraartikulär problemlos entfernt. Arthroskopisch konnte das aufgespannte VKB nachgewiesen werden. Klinisch zeigte sich eine seitengleiche sagittale Stabilität der Kniegelenke.
Ergebnisse: Vierundzwanzig Monate nach der Verletzung hatte die Patientin eine normale Stabilität und Beweglichkeit im linken Kniegelenk. Eine MRT-Untersuchung und Röntgenaufnahmen beider Kniegelenkes zeigten ein intaktes vorderes Kreuzband ohne Schädigung der Wachstumsfugen am distalen Femur.
Schlussfolgerungen: Um sekundäre Knorpel- und Meniskusschäden nach VKB-Ruptur zu vermeiden, ist es auch im Kindes- und Jugendalter wichtig, eine solche Verletzung zu erkennen. Die konventionell-radiologische Diagnostik kann eine femorale Avulsionsfraktur nicht immer nachweisen. Eine MRT-Untersuchung zeigt das genaue Verletzungsmuster. Heute besteht der Konsens, auch bei offenen Wachstumsfugen eine Rekonstruktion zur Stabilisierung des Kniegelenks durchzuführen. Avulsionsfrakturen zeigen nach Reposition eine gute Einheilungstendenz. Sowohl offen als auch geschlossen ist eine Fixation möglich. Nicht- oder langfristig resorbierbares Naht- und Ankermaterial kann zu einer Fremdkörperreaktion des Körpers führen. Intraartikulär verankernde Schrauben sind extraphysär schwierig zu platzieren und machen ähnlich wie die epiphysäre Verankerung mittels Naht, sowohl beim Einbringen als auch bei der Entfernung meist eine Eröffnung des Kniegelenkes notwendig.
Die beschriebene Fixationsmethode ist einfach, wird arthroskopisch assistiert ohne Arthrotomie durchgeführt und kann aufgrund des kleinen Kirschnerdrahtdurchmessers trotz transphysärer Verankerung die Wachstumsfuge weitestgehend schonen. Bei der Entfernung des Kirschnerdrahtes ist keine weitere intraartikuläre Manipulation notwendig. Bei problemloser Einheilung des VKB kann man eine gute Kniegelenkfunktion ohne Wachstumsstörungen erwarten.