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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Ergebnisse der frühfunktionellen Therapie mittels modifizierter Traktionsschiene nach intraartikulären Mittelgliedbasisfrakturen der Finger

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Georg Mattiassich - Unfallkrankenhaus Linz, Linz, Austria
  • Markus Mayrhofer-Stelzhammer - Unfallkrankenhaus Linz, Linz, Austria
  • Wolfgang Huber - Unfallkrankenhaus Linz, Linz, Austria
  • Leopold Dorninger - Unfallkrankenhaus Linz, Linz, Austria
  • Albert Kröpfl - Unfallkrankenhaus Linz, Linz, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocPO15-418

doi: 10.3205/12dkou578, urn:nbn:de:0183-12dkou5781

Veröffentlicht: 2. Oktober 2012

© 2012 Mattiassich et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Frakturen der Fingergelenke führen teilweise zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen. Statische wie auch alleinige operative Therapiekonzepte führen nicht immer zu befriedigenden Ergebnissen [1]. Ziel der frühfunktionellen Therapie unter ergotherapeutischer Anleitung ist es, eine größtmögliche funktionelle Anpassung zu erreichen. Im XXX ist seit 2007 eine Traktionsschiene beruhend auf dem von Schenk 1994 [2] beschriebenen Modell in Verwendung, welche den Tragekomfort sowie die exakte Justierbarkeit der Schiene verbessert (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Methodik: Zwischen 2007 und 2011 wurden insgesamt 26 Patienten mit intraartikulären Mittelgliedbasisfrakturen behandelt. 14 Patienten konnten klinisch und radiologisch nachuntersucht werden. Nach Unterfertigung einer Einverständniserklärung wurden aktuelle Röntgenaufnahmen des betroffenen Fingers angefertigt. Vier Patienten konnten zusätzlich telefonisch befragt werden. Die Krankengeschichten aller Patienten wurde auf die Dauer der Behandlung sowie auf etwaige Komplikationen und nachfolgende Zusatzeingriffe analysiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Zwischen April 2007 und Februar 2011 wurden 21 Männer und 5 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 36 Jahren (15 bis 69 Jahre) behandelt. Die Schienenanlage erfolgte im Schnitt 7 Tage nach Verletzung. Bei 13 Patienten wurde zusätzlich eine operative Hebung der Gelenksfläche, eine Spongiosaplastik oder eine Verschraubung durchgeführt. Die Schiene wurde durchschnittlich 34 Tage getragen. Insgesamt dauerte die Behandlung im Schnitt 76 Tage. An Komplikationen traten 4 Pin-Infektionen auf. Nur ein mal war eine Pinentfernung notwendig.

In der Nachuntersuchung von 18 Patienten mit einem follow up von 33,5 Monaten (9 bis 44 Monate) verbesserte sich die Beweglichkeit des PIP Gelenkes um durchschnittlich 10 Grad (62 bzw. 72 Grad) Der durchschnittliche DASH-Score betrug 6,5. Kein Patient musste seinen Beruf aufgeben oder sich im Alltag umstellen.

Unserer Erfahrung nach ist die Traktionsschienenbehandlung als alleinige Therapie oder in Kombination zu operativen Stabilisierungen ein taugliches Mittel zur Behandlung intraartikulärer Mittelgliedbasisfrakturen. Dies spiegelt sich in einer hohen Patientenzufriedenheit sowie in guten klinischen und radiologischen Ergebnissen wieder, welche sowohl auf der Vermeidung periartikulärer Verwachsungen wie auch einem Remodeling des PIP-Gelenkes basieren. Die dynamische Behandlung setzt einen motivierten und kooperationsfähigen Patienten voraus. Eine intensive ergotherapeutische Anleitung sowie regelmäßige klinische Kontrollen und Schienenanpassungen tragen zu unseren befriedigenden Ergebnissen bei.


Literatur

1.
Goldberg E. Intraartikuläre Mittelgelenkfrakturen - Dynamische, frühfunktionelle Therapie mit einem gelenkdistrahierenden Fixateur externe. 2009.
2.
Schenck R. The dynamic traction method. Combining movement and traction for intra-articular fractures of the phalanges. 1994.