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Telemetrische Messungen an instrumentierten Fixateur interne – Systemen bei der Behandlung von Femurpseudarthrosen – Belastungen im Rahmen der Physiotherapie
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Überlastungen bei osteosynthetisch versorgtem Knochen können zu Pseudarthrosen führen. Es stellte sich die Frage, ob auch krankengymnastische Übungen möglicherweise solche schädigenden Belastungen bewirken können.
Methodik: Winkelstabile Femurfixateur interne-Systeme (Tifix®) wurden für das Monitoring der Knochenheilung mit Dehnungsmessstreifen und einer mikrocontrollerbasierten Miniatur-Telemetrieelektronik instrumentiert. Gemessen wurde die Biegungsbelastung der Platte. Ein portables Lesegerät ermöglichte das drahtlose Auslesen transcutan mit einer Reichweite von 8 cm und die Übertragung zu einem PC.
Bei 17 Patienten, bei denen eine Pseudarthrose des Oberschenkels versorgt worden war, wurden 2 Wochen postoperativ im Rahmen der routinemäßig durchgeführten Übungsbehandlung kontinuierliche Messungen registriert
Ergebnisse: Eine axiale Belastung auf die Extremität von 10kg bewirkte Biegemomente in der Platte von im Median 1,57Nm (Quartilsbereich 0,43Nm - 3,91Nm).
Für die Übung ,Schleifende Ferse ergaben sich 3,76Nm (2,31Nm-7,05Nm), beim Anheben des Beines in Rückenlage 4,11Nm (2,24Nm-8,15Nm), bei der PNF - Übung 5,39Nm (3,99Nm - 10,68Nm),. In Bauchlage durchgeführtes Anheben des im Knie angewinkelten Beines von der Unterlage ergab 7,64Nm (3,54Nm-10,43Nm) und des gesteckten Beines 11,54Nm (4,39Nm-17,98Nm). Die auf Anweisung erfolgte maximale Anspannung der Oberschenkelmuskulatur ergab 3,55Nm (1,21Nm-6,47Nm).
Schlussfolgerung: Im Rahmen der Physiotherapie treten sowohl durch die bei den Übungen einwirkenden Lasten auch durch muskuläre Kontraktion Beanspruchungen der Osteosynthese auf, welche z.T. deutlich über denen einer erlaubten Teilbelastung liegen können.