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Vergleich der biomechanischen Eigenschaften flexibler Osteosynthesen bei Open-Book Verletzung des Beckenringes
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Die biomechanische Stabilität des Beckens ist essentiell [1].
Daher werden Open-Book Verletzungen (AO 32 B1.1 und B1.2) häufig mit Platten stabilisiert. Dadurch wird ein Gelenk (Symphyse) starr überbrückt. Relativ häufig kommt es zu Lockerung oder Bruch der Schrauben oder Platten und dadurch Indikation zur ME [2].
Hypothese: Die elastische Fixierung führt an der Symphyse zu geringeren Auslockerungsraten und zu einem der intakten Physiologie näheren Ausheilungsergebnis.
Ziel der Studie: Überprüfung 1. Teil der Hypothese
1. Stufe: Validierung des Davos Pelvic Frame [Abstract OU12-174]
2. Stufe: Implantattestung
Methodik: Sechs Becken mit erhaltenen Bandstrukturen und proximalen Femora wurden in den Davos Pelvic Frame eingefügt. Eintausend nicht-destruktive sinusartige Belastungszyklen (1 Hz) mit steigender Amplitude 170N-340N (Steigerung 0.17N/Zyklus) wurden appliziert. Die Bewegungen im Bereich der Symphyse wurden in allen 6 Freiheitsgraden [3] mit Motion Tracking ermittelt. Die Messung erfolgte zuerst in intaktem Zustand. Danach wurde eine Open-Book Verletzung simuliert. Stabilisiert wurde mit einem Modularsystem (1 Basisplatte, 2 winkelstabile Schrauben beidseitig). Die Basisplatten wurden variabel mittels 1-Stangen-Montage (1-St-M, in alle Richtungen flexibel), 2-St-M (in paralleler Ebene zur Stangenanordnung fixiert) oder 4-St-M (rigide) verbunden. (Abbildung 1 [Abb. 1])
In randomisierter Reihenfolge erfolgte die Bewegungsmessung mit den verschiedenen Montagen. Anschliessend wurden destruktive zyklischen Tests mit steigender Amplitude von 340 N aufwärts (1 Hz, Steigerung 0.17N/Zyklus) bis zur Translation in der x-Achse von mindestens 2 mm durchgeführt. Die statistischen Analysen erfolgten mit Shapiro Wilk Test, gepaartem T-Test und GLM Repeated Measures mittels SPSS.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Mit steigender Anzahl der Verbindungsstangen nimmt die Beweglichkeit ab. Die Translation in der y-Achse (vertikal) war bei 1-St-M und 170 N signifikant größer als bei 2-St-M und 4-St-M (p<0.03), und bei 340 N war sie signifikant unterschiedlich zwischen allen 3 Montagen (p<0.04). Zudem war die Rotation um die x-Achse bei 1-St-M und 340 N signifikant größer als bei 2-St-M und 4-St-M (p<0.04). (Tabelle 1 [Tab. 1])
Bei den destruktiven Tests zeigte sich, daß die 4-St-M durch Schraubenlockerung als erste versagte, gefolgt von der 1-St-M und als letzte die somit stabilsten 2-St-M. (Tabelle 2 [Tab. 2])
Die ermittelten Daten zeigen, dass die 2-St-M geringe Bewegungen bei gleichzeitig niedrigster Lockerungsrate aufwies und das 2-fache Torsogewicht bis zum Versagen tragen kann. Zudem war die Beweglichkeit/Stabilität dieser Montage dem unverletzten Zustand am ähnlichsten.
Literatur
- 1.
- Denton. Biomechanics of the Pelvis. Basal Facts. 1980:211-21.
- 2.
- Giannoudis. Internal fixation of traumatic diastasis of pubic symphysis: is plate removal essential ? Arch Orthop Trauma Surg. 2008:325-31.
- 3.
- Walheim, Selvik. Mobility of the Pubic Symphysis: In vivo Measurements with an Electromechanical Method and a Roentgen Stereo Photogrammetric Method. Acta Orthopaedica. 1984:203-08.