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Arthroseentwicklung 20 Jahre nach arthroskopisch-assistierter vorderer Kreuzbandersatzplastik mit dem Patellarsehnentransplantat
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Die vordere Kreuzbandersatzplastik mit dem Patellarsehnentransplantat (BTB) galt in den 90er Jahren als Goldstandard zur Stabilisierung und zur Arthroseprävention des Kniegelenkes und findet zunehmend einen Stellenwert in der Revisionschirurgie. Ergebnisse nach einem Untersuchungszeitraum von 20 Jahren wurden bislang nicht publiziert.
Ziel der Arbeit ist es, die Arthroseentwicklung im langfristigen Zeitraum nach arthroskopisch assistierter vorderer Kreuzbandersatzplastik mit dem Patellarsehnentransplantat zu untersuchen.
Methodik: 40 Patienten (24 Männer und 16 Frauen) mit einem durchschnittlichen Alter von 51 Jahren wurden 20 Jahre (±16 Monate) nach arthroskopisch assistierter vorderer Kreuzbandplastik mit BTB-Transplantat in single-incision Titan-Interferenzschraubenfixationstechnik nachuntersucht. Ein Patient wurde wegen einer Transplantatruptur nach adäquatem Trauma und vier Patienten wegen mittlerweile durchgeführter endoprothetischer Versorgung ausgeschlossen.
Ausgewertet wurden die IKDC 2000 Evaluation, die Tegner - Aktivitätsskala und der Lysholm - Score. Die Bandstabilität wurde instrumentell mit dem Rolimeter getestet.
Die statische Auswertung erfolgte mit dem Chi-Quadrat-Test.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: In der subjektiven Beurteilung des Kniegelenkes im IKDC Score wurden durchschnittlich 83 von 100 Punkten erreicht.
Die range of motion zeigte sich bei 83% der untersuchten Patienten seitengleich.
Bei der Stabilitätsprüfung (instrumenteller Lachman Test) erreichten 55% der Patienten IKDC Grad A, 33% wurden als fast normal (Grad B) bewertet. 12% der Patienten wiesen eine erhöhte a.p. Translation von 6-10 mm im Vergleich zur Gegenseite auf (Grad C).
Der Pivot-shift Test war in 83% der Fälle negativ.
84% der Patienten zeigten in den Röntgenaufnahmen zum Nachuntersuchungszeitpunkt degenerative Veränderungen (Grad B), wobei 16% vermehrte Arthrosezeichen (Grad C) aufwiesen.
Die Tegner - Aktivitätsskala lag durchschnittlich vor dem Unfall bei 7,2 und zur Nachuntersuchung bei 4,8.
Der Lysholm - Score ergab durchschnittlich 86,6 (MIN 53 bis MAX 100 Punkte).
32% der Patienten hatten eine begleitende Meniskusschädigung zum Unfallzeitpunkt. Im Nachuntersuchungszeitraum wurden keine weiteren Meniskusoperationen durchgeführt.
Bei 6 Patienten wurde innerhalb des 1 bis 2 Jahres nach Operation eine arthroskopische Arthrolyse und/oder Notchplastik vorgenommen. Bei 77% der untersuchten Patienten lag eine Transplantatentnahmemorbidität vor.
Die statistische Auswertung ergab keine signifikante Korrelation zwischen dem radiologischen Befund und der subjektiven Beurteilung des Gelenkes.
Die Kniestabilität korrelierte signifikant mit dem Arthrosegrad. Ebenso bestand eine signifikante Korrelation zwischen Arthrosegrad und Meniskusschädigung.
Durch die Ersatzplastik des vorderen Kreuzbandes mit dem Patellarsehnentransplantat wird eine gute Kniegelenksstabilität erreicht. Hierdurch konnten eine vermehrte Arthroseentwicklung und Folgemeniskusschädigungen auch im langfristigen Zeitraum vermieden werden.