gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Arthroskopische Kapsel-Labrum-Stabilisierung nach primär traumatischer ventraler Schultererstluxation beim jungen Sportler – 7-Jahresergebnisse

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker Christian Schoch - Sportklinik Stuttgart, Stuttgart, Germany
  • Frieder Mauch - Sportklinik Stuttgart, Stuttgart, Germany
  • Jochen Huth - Sportklinik Stuttgart, Stuttgart, Germany
  • Gerhard Bauer - Sportklinik Stuttgart, Stuttgart, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocWI53-945

doi: 10.3205/12dkou307, urn:nbn:de:0183-12dkou3078

Veröffentlicht: 2. Oktober 2012

© 2012 Schoch et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Fragestellung: Nach traumatischer Schultererstluxation beim jungen Patienten beträgt die Reluxationsrate nach konservativer Therapie mit Ruhigstellung sowohl in Innenrotation als auch in Aussenrotation ca 25%. Stellt die frühzeitige Primärversorgung mittels arthroskopischer Labrumrefixation eine sichere Methode dar, um die Reluxationsrate zu senken?

Methodik: Es wurden zwischen 1/2003 und 12/2005 63 Patienten mit traumatischer Schultererstluxation prospektiv erfasst und arthroskopisch versorgt. Eingeschlossen in die Studie wurden Patienten zwischen dem 16. und 30. LJ mit einer traumatischen Schultererstluxation (Unidirektionale ventro/ ventrocaudale Schulterinstabilität ohne Hyperlaxität). Patienten mit knöcherner Beteiligung, RM-Ruptur oder Gefäß-/Nervenläsion wurden ausgeschlossen. Befundsicherung und somit Aufnahme in die prospektive Studie erfolgte intraoperativ durch die Arthroskopie. Neben den Ergebnissen der klinischen Untersuchung wurden der Constant- und Rowe-Score, sowie die Rückkehr zum Sport und die subjektive Zufriedenheit der Patienten nach 2, 5 und 7 Jahren erfasst.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Durchschnittsalter bei Aufnahme lag bei 22,5 (±4Mon) Jahren. Von 57 Patienten liegen 2-Jahresergebnisse und von 55 Patienten 5-Jahresergebnisse vor. Alle 55 Patienten schließen im Jahr 2012 die 7-Jahreskontrolle ab. Alle Patienten kehrten wieder in ihren Beruf zurück. 90,9% (n=50) waren 7 Jahre postoperativ mit dem Ergebnis subjektiv zufrieden. 74,5% (n=41) übten ihren Sport wieder aus, z.B. 1./2. Bundesliga Judo/Ringen. Weitere 9 Patienten (16,3%) blieben sportlich aktiv, zogen sich jedoch aus Risikosportarten und Leistungssport zurück. Die Back-to-sports-Dauer Betrug im Mittel 5 (±1,4) Monate (Wettkampf). Insges. 7 Patienten (12,3%) reluxierten innerhalb der ersten 2 Jahre, weitere 2 bis zur 5 Jahres-Kontrolle (16,3%). 1 Patient aus der 2 Jahres-Luxierergruppe luxierte bis zur 7 Jahres-Kontrolle erneut, dementsprechend zeigt sich eine Gesamtluxationsrate von 18% über 7 Jahre. Alle Reluxationen konnten auf ein adäquates Trauma zurückgeführt werden. Re-OP erfolgte 4 mal bei 3 (1 Patient nach 1,5 und 6 Jahren) Patienten.

In der 5 Jahres-Untersuchung erreichten die Patienten einen mittleren Constant-Score von 96,7 und einen Rowe-Score von im Mittel 92,7. In der 7-Jahres Kontrollen CS 95,6 und Rowe-Score von 91,3. (nicht signifikant)

Nur bei einem Patienten traten mäßige Schmerzen (VAS 4) auf, korreliert mit Subluxationsgefühlen. Klinisch war 7 Jahre post-operativ der Apprehensiontest bei 6 Patienten schmerzhaft, bei 3 Patienten positiv.

Alle Patienten erreichten im Seitvergleich eine sehr gute Beweglichkeit in allen FUs.

Die arthroskopische Stabilisierung nach traumatischer Schultererstluxation beim jungen Patienten führt auch nach 7 Jahren zu einer niedrigen Reluxationsrate (18%) bei guter Schulterfunktion. Es kann eine hohe Patientenzufriedenheit bei schneller Wiedereingliederung in Sport und Beruf erreicht werden.

Mit zeitlichem Abstand zur Operation wird eine Re-Luxation deutlich seltener.