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Arthroskopische Doppelreihen-Rekonstruktion der Rotatorenmanschette: Vergleich von bioresorbierbaren PLLA- und nicht resorbierbaren PEEK-Ankern
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Ziel der vorliegenden Studie war der klinische und kernspintomographische Vergleich zweier verschiedener Fadenankermaterialien (bioresorbierbare PLLA- und nicht resorbierbare PEEK-Anker) nach arthroskop. Supraspinatussehnenrekonstruktion in Doppelreihentechnik.
Methodik: Diese prospektive Studie beinhaltete primär 50 Patienten (17W/33M ø Alter 61,3±11Jahre), die bei Supraspinatussehnenruptur in arthroskopisch mod. SutureBridge Doppelreihentechnik versorgt wurden. Nach einem Follow Up von 29,2±8,6Mo konnten n=37 Patienten klinisch/kernspintomographisch untersucht werden. Klinisch wurden der Subjective Shoulder Value (SSV), der Constant Score (CS) und der Western Ontario Rotator Cuff Index (WORC) erhoben. Kernspintomographisch wurde die Sehnenintegrität nach Sugaya, die muskuläre Atrophie nach Thomazeau und die fettige Infiltration mittels semiquantitativer Signalintensitätsananalyse bestimmt. Weiterhin wurden periimplantäre Flüssigkeitsansammlungen und Bohrkanalvergrößerungen anhand des Bohrkanal-Implantat-Abstands, der Ankerstruktur sowie der Ausdehnung der Hyperintensität untersucht.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Das mittlere Follow Up der PLLA-Patienten betrug 28,1±10Mo (n=16; w6/10m, ø Alter 60,5±6,77 Jahre), der PEEK-Patienten 29,0±7,7Mo (n=20, 4w/16m, ø Alter 60,6±10,4 Jahre). Die klinische Untersuchung ergab für die Patienten der PLLA-Gruppe einen SSV von 91,6±19,9%, einen CS von 79,1±13,7P und einen WORC-Score von 92,4±19,8%. Die Patienten der PEEK-Gruppe erreichten einen SSV von 86,7±19,6%, einen CS von 75,7±8,9P und WORC von 83,3±19,5%. Die Sehnenintegrität war PLLA/PEEK Typ1 n=0/0; Typ 2n=3/4; Typ3 n=7/10; Typ4 n= 3/3; Typ5 n=3/3. Die muskuläre Atrophie betrug PLLA/PEEK Typ1 n=10/10; Typ2 n=4/7; Typ3 n=2/3, die fettige Infiltration war 1,1±0,3/1,5±0,6.
Die Bohrkanalerweiterung betrug für die PLLA-Anker: 1,3±0,6mm und für die PEEK-Anker 1,7±0,7mm. Die Ergebnisse der Untersuchungen waren ebenso wie der Strukturerhalt und die periimplantäre Flüssigkeit nicht signifikant (p>0,05). Zusätzlich wurde bei einem der PEEK-Patienten eine periimplantäre Osteolyse festgestellt.
Schlussfolgerung: In den untersuchten klinischen und radiologischen Parametern konnten keine relevanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen erkannt werden. Da auch die Bohrkanalvergrößerung und die periimplantäre Flüssigkeit nicht signifikant divergierten, ließ sich in diesem Patientenkollektiv kein Vorteil zugunsten eines der Ankermaterialien feststellen.