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Arthroskopisch-assistierte Schultereckgelenksstabilisierung in korakoklavikulärer Doppel-Tight-Rope Technik – Vergleich V-förmige versus parallele Bohrkanalorientierung
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Die vorliegende Studie vergleicht die klinischen und radiologischen Ergebnisse nach arthroskopisch- und Bildwandler-assistierter ACG-Stabilisierung in Doppel-TightRope-Technik mit V-förmiger und paralleler Bohrkanalorientierung.
Methodik: Achtundzwanzig Patienten (4 w/ 33 m, ØAlter 38,6 Jahre) mit akuter ACG-Instabilität (Rockwood Grad V) und Versorgung in o.g. Technik wurden in diese Studie eingeschlossen. Bei 15 Patienten wurden die Bohrkanäle V-förmig (Gruppe 1: 1w/14m, Ø Alter 37,7 Jahre), bei 13 Patienten parallel (Gruppe 2: 1w/12m, Ø Alter 38 Jahre) platziert.
Die klinische Nachuntersuchung umfasste die Erhebung des Constant Scores (CS), des Subjective Shoulder Values (SSV), des Taft-Scores (TF) und des Acromioclavicular Joint Instability Scores (ACJI). Radiologisch erfolgten bilaterale Stress-Aufnahmen zur Beurteilung der vertikalen Stabilität und bilaterale Alexander-Aufnahmen zur Beurteilung der horizontalen Stabilität.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Zwischen beiden Gruppen war das mediale Plättchen signifikant unterschiedlich platziert (Gruppe 1: medial: 43,4mm; lateral: 26,5mm; Gruppe 2: medial: 38,5mm; lateral: 26,5mm) (p< 0,05). Nach im Mittel 27,1 (20-40) Mo zeigten sich klinisch keine signifikanten Unterschiede im Hinblick auf die Art der Bohrkanalorientierung [Gruppe 1: CS: 92,4 (84-100)Pkte; SSV: 96,2 (85-100)%; TF: 10,5 (7-12)Pkte ; ACJI: 75,9 (45-100)Pkte; Gruppe 2: CS: 90,5 (84-98)Pkte, SSV: 93,9 (85-100)%; TF: 10,5 (7-12)Pkte; 84,5 (64-100)Pkte](p >0,05).
Desweiteren konnte auch radiologisch kein signifikanter Unterschied weder im CC-Abstand [Gruppe 1: 13,9 (5-22)mm; Gruppe 2: 13,4 (6-27)mm], noch in der CC-Differenz [Gruppe 1: 4,0 (0-12)mm; Gruppe 2: 4,5 (0-13)mm] gefunden werden (p>0,05). Acht Patienten (53%) in Gruppe 1 und vier Patienten (31%) in Gruppe 2 waren radiologisch dynamisch horizontal instabil. In Gruppe 2 konnte eine konische, in Gruppe 1 zeigte sich eine gleichmäßig verteilte Erweiterung der klavikulären Bohrkanäle.
Die Doppel-TightRope-Technik liefert gute bis sehr gute klinische Resultate sowohl bei V-förmiger als auch bei paralleler Bohrkanalorientierung. Partielle vertikale und horizontale Rezidivinstabilität stellt ein Problem beider Techniken dar. Vermutlich führt die unterschiedliche biomechanische Kraftverteilung zu verschiedenen Arten der Bohrkanalerweiterung.