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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Ergebnisse der Behandlung von Densfrakturen Typ II in Abhängigkeit von der Therapiemodalität

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Max Joseph Scheyerer - Universitätsspital Zürich, Universitätsspital Zürich, Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland
  • Hans-Peter Simmen - Klinik für Unfallchirurgie, Universitässpital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Guido Wanner - Universitätsspital Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland
  • Clemént M. L. Werner - Universitätsspital Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocWI46-848

doi: 10.3205/12dkou249, urn:nbn:de:0183-12dkou2499

Veröffentlicht: 2. Oktober 2012

© 2012 Scheyerer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Densfrakturen machen nahezu 20% aller Halswirbelsäulenverletzungen aus. Im Kollektiv von über 70 jährigen repräsentieren sie gar die häufigste Verletzung dieses Wirbelsäulenabschnittes. Der Grossteil diese Frakturen sind Typ II Verletzungen (65–74%), wobei hier eine relative Instabilität angenommen werden muss. Ein einheitliches Behandlungkonzept dieser Verletzung existiert nicht und die Möglichkeiten erstrecken sich von konservativen bis operativen Ansätzen. Nicht- operative Ansätze beinhalten eine rigide Fixation und sind bei älteren Patienten mit einer hohen Letalität von bis zu 47% assoziiert. Als chirurgische Therapieoptionen sind die anteriore Schraubenosteosynthese des Dens axis oder posteriore C1/C2 Fusion zu nennen. Ziel dieser Arbeit war die klinischen Ergebnisse genannter drei Behandlungsmodalitäten untereinander zu vergleichen.

Methodik: Im Zeitraum zwischen Juni 2004 und Februar 2010 wurden alle Patienten (n=53) mit Densfrakturen Typ II nach Anderson und D`Alonso retrospektiv erfasst. Vierundvierzig Patienten (83%) konnten im Verlauf analysiert werden.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Im konservativ behandelten Kollektiv verstarben 12 Patienten (85%) innerhalb eines Zeitraumes von 28 Monaten. Bei allen anderen Fällen zeigten die radiologischen Verlaufskontrollen eine Non-union der Fraktur. Die durchschnittliche laterale Dislokation betrug dabei 1,9mm (Bereich 0–58mm) und eine durchschnittliche Abkippung von 29,1° (Bereich 0–55°). Anteriore Schraubenosteosynthese wurde in 20 Patienten durchgeführt, wobei die Non-union Rate hier 73% betrug. Im Patientenkollektiv mit dorsaler C1–C2 Fusion konnte in 18 von 19 Fällen eine dorsale, knöcherne Durchbauung festgestellt werden (95%).

Die vorliegenden Arbeit zeigte im Kollektiv von Patienten mit C1–C2 Fusion die besten klinischen Ergebnisse hinsichtlich geringer Non-union Rate sowie geringer Letalität. Daher stellt dieses Vorgehen, insbesondere bei älteren Patienten, für uns die Therapie der Wahl dar.