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Mittelfristige Ergebnisse der Mayo™-Kurzschaftprothese bei Hüftkopfnekrose
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2011 |
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Fragestellung: Kurzschaftendoprothesen zeichen sich durch eine metaphysäre Osteointegration und Krafteinleitung aus, die zu einem verminderten Stress-Shielding des proximalen Femur führen soll. Die bei Hüftkopfnekrose vielfach zusätzlich bestehende metaphysäre Knochenstrukturstörung könnte zu einer Beeinträchtigung des Ergebnisses nach Implantation einer Kurzschaftendoprothese führen.
Das Ziel dieser retrospektiven Studie bestand darin, das mittelfristige postoperative Ergebnis der Mayo™-Kurzschaftprothese bei der aseptischen Hüftkopfnekrose mit besonderer Berücksichtigung der Osteointegration zu untersuchen.
Methodik: Bei 21 Patienten (2 Frauen, 19 Männer; Durchschnittsalter 44,9 Jahre; BMI=27) wurde von 2002- 2004 bei sekundärer Koxarthrose infolge aseptischer Hüftkopfnekrose die Implantation von 26 Mayo™-Kurzschaftprothesen in Kombination mit einer Trilogy™-Pfannenprothese (Zimmer Germany GmbH) vorgenommen.
Die unmittelbar postoperativ angefertigten a.p. Rö-Aufnahme im Stehen sowie Rö-Aufnahmen nach 8 Monaten und durchschnittl. 7.9 Jahren (bei 16 Patienten und 21 Mayo™-Prothesen) wurden mittels speziell entwickelter Software (Wristing®) digital in Bezug auf Stem-Migration sowie Verkippung des Stems untersucht.
Das Auftreten von periprothetischen radioluzenten Linien in den a.p. Rö-Aufnahmen erfasst und den Gruen-Zonen zugeordnet sowie eine DEXA-Untersuchung durchgeführt.
Eine gematchte Kontrollgruppe wurde nach nach Implantation einer Mayo™-Kurzschaftprothese bei primärere Koxarthrose nach oben genannten Schema nachuntersucht. Für die klinische Evaluation wurde der Harris-Hip-Score prä- und postoperativ erhoben.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die radiologische Auswertung der Untersuchungs- und Kontrollgruppe zeigte keine signifikant nachweisbare Migration bzw. -verkippung des Mayo™-Stems in der postoperativen Nachkontrolle (gepaarter T-Test, p=0,13 bzw. 0,69). Bezüglich der Häufigkeit des Auftretens radioluzenter Linien am Mayo™-Stem ergab sich prothesenbezogen kein statistischer Unterschied (Chi-Quadrattest, X= 0,06, p= 0,79).
Die Dexa-Untersuchung zeigte gegenüber einem Vergleichskollektiv eine gering erhöhte Knochendichte in den Gruen-Zonen 3 und 5 (T-Test).
In der Untersuchungsgruppe wurde postoperativ ein HHS von 93.5 (SD 5.6) und in der Kontrollgruppe von 94.2 (SD 6.9) erhoben (t-test, p= 0.63).
Mittelfristig war nach Implantation der Mayo™-Kurzschaftprothese bei Hüftkopfnekrose gegenüber einer Kontrollgruppe keine vermehrte Stemmigration oder -verkippung festzustellen. Auf Grund fehlender Unterschiede hinsichtlich des Auftretens radioluzenter Linien und gleicher Ergebnisse in der DEXA-Untersuchung wird von einer unbeeinträchtigten Osteointegration ausgegangen und die Mayo™-Kurzschaftprothese als Alternative für die Versorgung bei Hüftkopfnekrose betrachtet.