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Antiosteoporotischer Effekt von Alendronat bei akut querschnittgelähmten Patienten
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2011 |
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Fragestellung: Akute Querschnittlähmung führt zu schnellem Knochendichteverlust und damit verbunden zu einem ansteigenden Frakturrisiko. Bisphosphonate werden erfolgreich bei Patienten mit postmenopausaler und seniler Osteoporose eingesetzt. Es stellt sich die Frage, ob Bisphosphonate wie beispielsweise Alendronat auch bei Patienten mit akuter Querschnittlähmung einen positiven Effekt auf die Reduktion der Knochendichte haben und ob dabei Unterschiede zwischen kompletter und inkompletter Querschnittlähmung bestehen.
Methodik: In einer prospektiven, randomisierten Doppel-Blind-Studie wurden zusätzlich zu täglich Calzium und Vitamin D wöchentlich 70 mg Alendronat oder ein Placebo jeweils 12 motorisch komplett und inkomplett gelähmten Patienten 6 Wochen nach Eintritt der traumatisch verursachten Querschnittlähmung für die Dauer von 12 Monaten verabreicht. Die Knochendichte im LWS- und Schenkelhalsbereich wurde vor Erstgabe und nach 3, 6, 9 und 12 Monaten nach Trauma gemessen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: 6 Patienten waren weiblich, 18 männlich, 8 Patienten tetra- und 16 Patienten paraplegisch mit einem Lähmungsniveau > LWK 1. Das Durchschnittsalter lag bei 37,3 Jahren. Im LWS-Bereich zeigte sich bei allen Patienten innerhalb eines Jahres kein signifikanter Unterschied zwischen der Alendronat- und der Placebo-Gruppe, aber im Schenkelhalsbereich fiel der t-Wert in der Placebo-Gruppe bei den motorisch komplett gelähmten Patienten ausgeprägter als bei den inkomplett gelähmten im Vergleich zu der Alendronatgruppe ab.
Die wöchentliche Einnahme von Alendronat scheint einen positiven Effekt auf den Knochendichteverlust bei weiblichen und männlichen Patienten mit kompletter und inkompletter Querschnittlähmung zu haben.