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Minimierung der intraoperativen Strahlenbelastung bei der Versorgung kindlicher diaphysealer Unterarmfrakturen mittels ESMN
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2011 |
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Fragestellung: Die Versorgung kindlicher Unterarmfrakturen mittels ESMN, setzt eine intraoperative radiologische Bildgebung voraus. Gerade im Kindesalter ist es von großer Bedeutung die Strahlenbelastung auf ein Minimum zu reduzieren. Die adäquate Lokalisierung des Eintrittspunkts am Radius, welcher sich etwa 20mm proximal der distalen Epiphysenfuge finden sollte, beansprucht etwa 15% der Nutzungsdauer des Bildwandlers. Der Processus styloideus radii ist gut palpable und kann somit zur Orientierung herangezogen werden. Ziel der Studie war es die Distanz zu diesem Knochenpunkt zu ermitteln, in welcher der Marknagel sicher eingebracht werden kann ohne die Epiphysenfuge zu kreuzen, um die Belastung durch Röntgenstrahlung zu reduzieren.
Methodik: In einem ersten Schritt wurden 19 MRT Untersuchung des Handgelenks von Kindern zwischen 2 und 7 Jahren evaluiert. Hierbei zeigte sich, dass die Spitze des Processus styloideus radii in gleicher vertikaler Entfernung von der Epiphysenfuge liegt wie der proximale Rand des Knochenkerns des Os capitatum. Basierend auf dieser Grundlage wurde die maximale Höhe der Epiphyse anhand der Distanz zwischen der Epiphysenfuge und dem Knochenkern des Os capitatum in Handgelenksröntgen von Kinder zwischen 2 und 14 Jahren gemessen. Da der radiale Griffelfortsatz erst im Alter von 14 Jahren verknöchert, wurde über diese Methode auf die maximale Höhe der Epiphyse rückgeschlossen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: 519 Kinder wurden in die Studie eingeschlossen. Das mittlere Alter der untersuchten Patienten betrug 7,98 Jahre. Die maximale Höhe der Epiphyse, welche anhand der Röntgenbilder bestimmt wurde betrug im Schnitt 16,67 mm (13-21mm).
Daher empfehlen wir den Eintrittspunkt für die intramedullären Marknägel 40mm proximal der Spitze des radialen Griffelfortsatzes zu positionieren, sodass dieser sicher proximal der Epiphysenfuge zu liegen kommt. Diese einfache und reproduzierbare Methode erlaubt es den adäquaten Eintrittspunkt rasch und ohne die Nutzung radiologischer Bildgebung zu finden, wodurch die Strahlenbelastung sowohl für die kindlichen Patienten als auch für das OP-Personal reduziert werden kann.