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OP-Strategie bei OSG-Pseudarthrosen/-Frakturen mit primärer TEP und Osteosynthese
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2011 |
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Fragestellung: Die primäre Versorgung von Gelenk-(Defekt)-Frakturen und persistierenden Pseudarthrosen mit sekundärer Arthrose mittels OSG-TEP-Implantation wurde bisher nicht beschrieben. Daher wurde in einer prospektiven klinisch-radiologischen Untersuchung die einzeitige TEP-Implantation mit Frakturversorgung untersucht.
Methodik: Zeitraum: 2002-2010;
Klientel: 19 Pat. bei 535 OSG-TEP (zementfreie 3-Komponenten-TEP);
Parameter: radiol. Dokumentation praeop. / postop. / Komplikation und Versorgung (Rö/CT);
Follow-up (min. 1 Jahr): 28 (12-80 Mon.) / 19/19 Pat. untersucht
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Es bestanden folgende Gruppen von Frakturen:
- 1.
- Stressfraktur bei Fehlstellung 5/535.
Bei den Stressfrakturen erfolgte eine sorgfältige klinisch-neurologische Untersuchung zum Ausschluss einer Neuropathie und nach folgend die radiologische Achsenanalyse. Die intraoperative Therapie beinhaltete nach der Achsenkorrektur und TEP-Implantation die klinische und bv-gestützte Stabilitätsprüfung. Stabile Frakturen mit Sklerosierung wurden überbohrt und instabile Situationen wurden mittels Schrauben- und Plattenosteosynthese versorgt.
- 2.
- Gelenkdefektsituation nach Fraktur bzw Pseudarthrose mit Sekundärarthrose 14/530.
Bei den Malleolarfrakturen ohne Beteiligung des Prothesenlagers erfolgte die Versorgung mittels Anfrischung und stabiler Schrauben-/Plattenosteosynthese. Der Innenknöchel wurde durch den vorderen Zugang und die Außenknöchelpseudarthrosen durch einen epifibularen geradlinigen Zugang angegangen.
Die zentralen Pilon-Pseudarthrosen wurden mittels Pseudarthrosenresektion und Osteotomie in der alten Frakturlinie, Beckenkammspaninterposition und autologer Spongiosaplastik und einer winkelstabilen Plattenosteosynthese behandelt. Einzeitig wurde nach der Osteosynthese die TEP-Implantation durch den anteromedialen Pilonzugang durchgeführt.
Bei den Taluspseudarthrosen wurden mit Anfrischung, Spongiosaplastik und USG-Arthrodese primär das Prothesenlager vorbereitet und danach eine Spezial-Talus-Domersatz-Prothese eingesetzt.
Es traten keine perioperativen Komplikationen (Wundheilungsstörungen, Infekte, Thrombosen, Nachblutungen) auf. Es erfolgte eine 15 kp-Teilbelastung und frühfunktionelle Nachbehandlung.
Alle Prothesen und Frakturen waren zeitgerecht nach 12 Wochen konsolidiert.
Bis zur Nachuntersuchung wurden bei 5/19 Pat. eine (partielle) Implantatentfernung - einmal kombiniert mit einer Arthrolyse durchgeführt. 18/19 Pat. waren mit dem Ergebnis zufrieden und würden die Versorgung erneut ausführen lassen.
Stress-Frakturen und Pseudarthrosen bzw. nichtrekonstruierbare Frakturen mit sekundärer OSG-Arthrose können prinzipiell mittels OSG-TEP versorgt werden, wenn eine einzeitige stabile osteosynthetische Versorgung des Prothesenlagers und/oder der Malleolen realisiert werden kann.