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Der Vergleich zwischen Plasmapore beschichtetem Titan-Cage, Polyetheretherketon-Cage (PEEK) und autologem Beckenkammspan als intervertebralem Platzhalter bei der zervikalen ventralen Dekompression und Fusion (ACDF)
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2011 |
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Fragestellung: Eine Standardoperation bei zervikaler Spinalkanal-/Foramenstenose und Bandscheibenvorfall ist die zervikale ventrale Dekompression und Fusion (ACDF). Als intervertebrale Platzhalter werden verschiedene von der Industrie gefertigte Implantate sowie der autologe Knochenspan eingesetzt. Ziel der prospektiven Studie war der Vergleich von 3 intervertebralen Platzhalter zur Rekonstruktion/Fusion des Bandscheibenfaches: 1. osteointegratives mit Plasmapore beschichtetes Titan-Implantat (B.Braun Aesculap), 2. PEEK-Implantat (B. Braun Aesculap), 3. autologer Beckenkammspan.
Methodik: Je 75 Patienten mit max. bisegmentalem Befund wurden ventral dekomprimiert und fusioniert. Als intervertebrale Platzhalter kamen dabei Plasmapore-Cage (B.Braun Aesculap, Gruppe1), PEEK-Cage (B.Braun Aesculap, Gruppe 2) und autologer Beckenkammspan (Gruppe3) zum Einsatz. Die Patienten mit Beckenkammspan wurden zusätzlich ventral dynamisch verplattet (ABC, B. Braun Aesculap). Der PEEK-Cage wurde zusätzlich mit Knochen/Spongiosa gefüllt, der minimalinvasiv aus dem Becken entnommen oder während der Dekompression gewonnen wurde. Das Follow-up betrug 36 Monate. 196 (87%) Patienten konnten nachuntersucht werden. Neben allgemeinen Parametern kamen validierte Messinstrumente zur Anwendung.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Es kam zu keinen schwerwiegenden intraoperativen Komplikationen. 27 Patienten gaben transiente Schluckbeschwerden an. Im Nachuntersuchungszeitraum kam es zu Sinterungen bis 3 mm (6x in Gruppe 1, 4x in Gruppe 2 und 6x in Gruppe 3). Radiologische Fusionzeichen wies Gruppe 2 61mal, Gruppe 3 63 mal auf. In Gruppe 1 war dies aufgrund Röntgenundurchlässigkeit nur eingeschränkt zu erheben. Es bestanden keine Zusammenhänge zwischen klinischem Ergebnis und nachweisbarer Fusion. 6 Patienten der Gruppe 3 beschrieben persistierende Beschwerden im Bereich der Entnahmestelle des Beckenkammspanes. 189 Patienten erreichten subjektiv ein zufriedenstellendes Ergebnis wobei keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen auftraten. In allen Gruppen entsprachen die Ergebnisse der Literatur. Die verwendeten Implantatsysteme sind als Knochenspanersatz anwendbar. Vorteil des Plasmapore-Cage ist der Verzicht auf additive Knochen/Spongiosaentnahme wobei klinisch eine ausreichende Osteointegration besteht. Nachteilig können Röntgenundurchlässigkeit sowie höhere Sinterungsrate sein. Der PEEK-Cage zeigt gute Fusionsraten bei exzellenter Röntgendurchlässigkeit und geringeren Sinterungsraten. Der Beckenkammspan zeigt gute Fusionsraten mit langen Erfahrungswerten bei geringen Kosten. Nachteilig können persistierende Beschwerden im Bereich der Entnahmestelle und die zuätzliche Versorgung mittels ventraler Platte sein. Die Wahl der Platzhalter kann vom jeweiligen Befund oder Patientenwunsch abhängig gemacht werden.