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Subscapularismuskelinsuffizienz nach arthroskopischer und offener anteriorer Schulterstabilisierung
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2011 |
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Fragestellung: In einer retrospektiven Studie erfolgte die Messung der postoperativen Subscapularisfunktion nach arthroskopischen Stabilisierungsoperationen in verschiedenen Techniken im Vergleich zu einer offenen anterioren Stabilisierung.
Methodik: Die SSC-Funktionsmessung erfolgte nach einer durchgeführten arthroskopischen anterioren Erststabilisierung (G 1 - 20 Patienten (P) Alter 26,3 Jahre;) und einer ask. Revisionsstabilisierung (G 2 - 15 P.; Alter 27,4 Jahre), welche über einen anteroinferioren Zugang mit Perforation des SSC-Muskels im unteren Anteil erfolgte. In den Vergleichsgruppen erfolgte eine ask. Stabilisierung über einen anterosuperioren Zugang (G3 - 16 P.; Alter 25,1 Jahre) und eine offene Stabilisierung (G 4 - 19P.; Alter 32,2 Jahre) mit einer L-förmigen Tenotomie des M. subscapularis. Nach 12 Monaten erfolgte die Nachuntersuchung mit gängigen klinischen Scores und spezifischen klinischen Tests (Napoleontest , Lift-off Test). Die SSC-Kraftmessung erfolgte mit einer Kraftmessplatte in der SSC-spezifischen Belly-press- und der Lift-off-Position und wurde mit dem Wert der gesunden kontralateralen Seite(KLS) verglichen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Postoperativ zeigte sich eine signifikante Verbesserung der klinischen Scores in allen 4 Gruppen. In G1 und G3 betrug die Rate der positiven SSC-Tests 0%, in G2 zeigte sich in 6% (1x) ein positiver Napoleontest und in G4 betrug die Rate der positiven klinischen Tests 26% (5x). In der Belly-press Position betrug der Kraftwert in G1 89,1 N (KLS 94,1 N), in G2 86,7 N (KLS 91,1 N), in G3 92,4 N (KLS 97,8 N) und in G4 71,3 N (KLS 89,4 N). In der Lift-off Position betrug der Kraftwert in G1 69,1 N (KLS 73,5 N), in G2 66,3 N (KLS 71,3 N), in G3 70,4 N (KLS 75,8 N) und in G4 53,3 N (KLS 69,4 N). Zwischen den Gruppen G1, G2 und G3 und den jeweiligen Vergleichswerten der kontralateralen Seite zeigten sich keine signifikant unterschiedlichen Kraftwerte (p je >0.05). In der offenen Stabilisierungsgruppe (G4) zeigten sich signifikant niedrigere Kraftwerte in beiden Tests im Vergleich zu den Gruppen G1, G2, G3 (p je<0.05), alsauch im Vergleich zur kontralateralen Seite (p< 0.05). Postoperative Subscapularismuskelinsuffizienzen mit gehäuft positiven klinischen Tests und signifikant reduzierten Kraftwerten traten nur in der offenen Stabilisierungsgruppe auf. Arthroskopische Erst- und Revisionseingriffe mit und ohne Perforation des Subscapularismuskels zeigten keinen signifikant negativen Einfluss auf die postoperative Subscapularisfunktion.