Artikel
Postoperative Rehabilitation bei der Wachstumslenkung der Beindeformitäten mittels eight-plate
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 21. Oktober 2010 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Die Wachstumslenkung mittels eight-plate (Orthofix) ist zu einer anerkannten Behandlungsmethode geworden. Über die Rehabilitation nach deren Implantation wurde bislang in der Literatur wenig berichtet. Die vorliegende Nachuntersuchung soll die Möglichkeiten und den therapeutischen Aufwand bis zur vollständigen Rehabilitation darstellen.
Methodik: Von 2005 bis 2009 wurden 155 Deformitäten (55 w, 100 m) bei einem Durchschnittsalter von 12 Jahren bei Beginn der Therapie zur Wachstumslenkung behandelt. Die Patienten wurden je nach Applikationsort am Kniegelenk in 8 Gruppen eingeteilt (Distal femoral lateral, Proximal tibial lateral, Distal femoral lateral und proximal tibial lateral, Distal femoral medial, Proximal tibial medial, Distal femoral medial und proximal tibial medial, distaler Femur ventral, Proximale Tibia ventral). Postoperativ erhielten die Patienten im Rahmen des Klinikaufenthaltes täglich Physiotherapie nach festgelegtem Schema sowie Mobilisation unter Vollbelastung. Die Rehabilitationsphase wurde retrospektiv untersucht; unter anderem in Abhängigkeit des Applikationsorts der eight-plate.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Bei 97,4% der behandelten Kinder konnte durch ambulante Physiotherapie innerhalb von 6 Wochen eine vollständige Rehabilitation mit Sportfähigkeit erreicht werden. Bei keinem dieser Gruppe zeigte sich eine längerfristige Bewegungs- und/oder Aktivitätseinschränkung über 6 Wochen hinaus, die weiter durch Krankengymnastik behandlungsbedürftig war. Bei 2,6% musste aufgrund einer persistierenden Bewegungseinschränkung eine Narkosemobilisation durchgeführt werden. Die vorliegende Untersuchung konnte an relevanten Patientenzahlen zeigen, mit welchem Rehabilitationsaufwand postoperativ zu rechnen ist. Insbesondere erfordern eight-plate-Implantationen am pes anserinus eine intensivere Nachbehandlung, die den Eltern bei der präoperativen Aufklärung mitgeteilt werden sollte.