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Kniegelenksendoprothetik bei hämophiler Arthopathie – eine klinische und radiologische Verlaufskontrolle mit 30 Patienten
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2010 |
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Fragestellung: Trotz aller Versuche, durch eine konsequente Therapie des Faktorenmangels bei an Hämophilie erkrankten Patienten kommt es bei einigen dieser zu wiederholten Einblutungen in das Gelenk. Die hämophile Arthropathie in ihrer vollen Ausprägung führt zu einer deutlichen Einschränkung der Mobilität und der Lebensqualität. Nach konservativen Therapieversuchen sowie arthroskopischer Synovektomie und/oder Radionukleidtherapie stellt der endoprothetische Gelenkersatz bei den oftmals jungen Patienten einen entscheidenden Einschnitt in die Lebensführung dar. Im Rahmen dieser retrospektiven Studie evaluierten wir unsere eigenen Ergebnisse nach endoprothetischem Gelenkersatz des Kniegelenkes.
Methodik: In einer retrospektiven Untersuchung wurden 30 Patienten, die sich zwischen 1987 und 2005 einer Operation mit Ersatz des Kniegelenkes unterzogen, klinisch und radiologisch nachuntersucht. Die klinische Untersuchung beinhaltete die Anwendung des Knee Society Scores (KSS)-Scores. Radiologisch wurde eine Aufnahme Knie in 3 Ebenen und Einbeinstand präoperativ und postoperativ durchgeführt. Präoperativ wurden der Arnold und Hildgartner sowie der Petterson Score angewendet.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Von den in dem o.g. Zeitraum operierten Patienten konnten alle 30 nachuntersucht werden. Das mittlere Alter zum Zeitpunkt der OP betrug 43,2 (27–66) Jahre. Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung betrug das mittlere Alter 51,6 (30–82). Der durchschnittliche Nachuntersuchungszeitraum betrug 7,1 (2–20) Jahre. Präoperativ zeigte sich im Arnold und Hildgartner - Score ein mittlerer Wert von 4,17 (±0,59) und im Petterson-Score 9±2,29. Im Vergleich zu den präoperativen Funktionseinschränkung (KSS-Score 88,17±33,58) zeigte sich eine Verbesserung auf 166,67 (±22,73) Punkte. Hinweise auf eine frühzeitige Lockerung der Implantate zeigte 1 Patient nach 11 Jahren, der anschließend revidiert wurde.
Der endoprothetische Gelenkersatz bei Hämophilen führt zu einer deutlichen Verbesserung der Funktion und der Lebensqualität. In unserer Untersuchung zeigt sich dies anhand des KSS - Scores mit einer hochsignifikanten (p<0,001) Verbesserung. Die Beweglichkeit des Kniegelenkes war allerdings deutlich schlechter im Vergleich zu einer Normalpopulation nach endoprothetischem Gelenkersatz ohne Hämophilie. Dies liegt an der bereits präoperativ vorhandenen Verkürzung und Vernarbung von Muskulatur und Weichteilen. Der endoprothetische Gelenkersatz ist mit einem adäquaten perioperativen Risiko durchführbar und führt zu einer Verbesserung von Mobilität und Lebensqualität.