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Prediktion der Frakturlast am humanen proximalen Femur
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2010 |
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Fragestellung: Der Ermittlung der mechanischen Belastbarkeit des humanen proximalen Femurs kommt im klinischen Alltag eine große Bedeutung zu. Im Rahmen der endprothetischen und osteosynthetischen Versorgung, der Osteoporosediagnostik sowie der Grundlagenforschung wird häufig mit Hilfe nicht-invasiver Techniken (DEXA, pQCT etc.) die Knochendichte ermittelt, um Aussagen über mechanische Eigenschaften des Knochens abzuleiten. Unklar ist jedoch, welche dieser Techniken biomechanische Eigenschaften wie beispielsweise die Frakturlast des proximalen Femur am sichersten vorhersagt.
Methodik: 60 native humane proximale Femurpräparate (30 linke, 30 rechte; Altersdurchschnitt 68 Jahre) wurden im Rahmen von 60 Autopsien (30 männlich, 30 weiblich) entnommen. Die coxale sowie trochantäre Knochendichte der Präparate wurde mittels Röntgenabsorptiometrie (DEXA) und quantitativer Computertomographie (pQCT) erfasst. Anhand nativer a.p.-Röntgenaufnahmen wurde der Singh-Index bestimmt. Anschließend wurden die Präparate in der biomechanischen Testung einem simulierten Trochantersturz (sog. Hayes-Sturz) unterworfen. Die Frakturtypen wurden nach AO klassifiziert. Die Knochendichtewerte sowie die jeweiligen Frakturbelastungen (force to failure) wurden mittels Korrelationsanalytik ausgewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die mittlere Frakturlast betrug 3112N (range: 590N–6097N). Die Testung simulierte 19 Typ-B- sowie 41 Typ-A-Frakturen. Die mittlere Knochendichte am Schenkelhals betrug 361 mg/cm3 (pQCT) resp. 0,76g/cm2 (DEXA). Die mittlere intertrochantäre Knochendichte betrug 305 mg/cm3 (pQCT) resp. 0,69g/cm2 (DEXA). Die ermittelten Knochendichtewerte der DEXA- und der pQCT-Messungen korrelierten mit den Frakturbelastungen, nicht jedoch der Singh-Index. Die Röntgenabsorptiometrie (DEXA) sowie die quantitative Computertomographie (pQCT) sind als reliable Prädiktoren der Frakturlast am proximalen Femur anzusehen.