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Radiofrequenz-Kyphoplastie (RFK) im Vergleich zur Vertebroplastie – 6 Monate prospektive klinische und radiologische Nachuntersuchung
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2010 |
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Fragestellung: Die Radiofrequenz- Kyphoplastie (RFK) (DFine Inc. San Jose, CA) ist ein minimalinvasives Verfahren ähnlich der Vertebroplastie und Ballon-Kyphoplastie zur Behandlung von osteoporotischen und osteolytischen Sinterungsfrakturen der Brust- und Lendenwirbelsäule.
Ziel der prospektiven Untersuchung war es, die klinischen und radiologischen Ergebnisse der RFK zu evaluieren. Ferner wurde postoperativ eine mögliche Zementfehllage bestimmt. Die Vertebroplastie Gruppe diente als Kontrolle.
Methodik: Es wurden 81 (54 weiblich, 27 männlich) Patienten mit 120 schmerzhaften, osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen mit einer RFK operativ behandelt. 62 Patienten (41 weiblich, 21 männlich) mit 102 osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen konnten über einen Zeitraum von 6 Monaten nachuntersucht werden.
39 (28 weiblich, 11 männlich) mit 52 Wirbelkörperfrakturen wurden mittels Vertebroplastie behandelt. Es konnten 27 Patienten (21 weiblich, 6 männlich) mit 37 Wirbelkörperfrakturen über 6 Monate nachuntersucht werden.
Konventionelles Röntgen in a.p. und lateralem Strahlengang sowie CT- und/oder MRT-Diagnostik wurden präinterventionell angefertigt. Prä- und postinterventionell erfolgte die prospektive Dokumentation und Erhebung der klinischen Parameter VAS (Schmerzintensitäts-Index) und Oswestry Score. Prä- und postoperativ wurden mittels konventioneller Aufnahmetechnik sowie nach 3 und 6 Monaten die Wirbelkörperhöhe und der Kyphosewinkel bestimmt.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Postinterventionell kam es in beiden Gruppen zu einer signifikanten Reduktion des Schmerzenindex (VAS) (p<0,001). Ebenfalls zeigten sich für den Oswestry Score postinterventionell signifikant bessere Ergebnisse im Vergleich zur präoperativen (p<0,001) Erhebung. Es bestand hinsichtlich der klinischen Ergebnisse kein signifikanter Unterschied zwischen der RFK- und Vertebroplastie- Gruppe.
Postoperativ waren beide Operationstechniken in der Lage eine die Wirbelkörperhöhe über den Zeitraum von 6 Monaten zu stabilisieren und eine Zunahme der Kyphose zu verhindern. Die RFK zeigte von pre- nach postoperativ sowie im Verlauf über 6 Monate eine höhere vordere und mittlere Wirbelkörperhöhe und war in der Lage den Kyphosewinkel zu vermindern.
Die Zementfehllage wurde mit 7,5% (9 von 120 Wirbelkörpern) dokumentiert, für die Vertebroplastie mit 59,6% (31 von 52 Wirbelkörpern). Zwei Patienten in der Vertebroplastie Gruppe hatten postoperativ eine Zement assoziierte Lungenembolie, welche konservativ behandelt werden konnten.
Die RFK und Vertebroplastie führen zu einer raschen und anhaltenden Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung des Patienten. Beide Verfahren sind in der Lage die Wirbelkörperhöhe zu stabilisieren und eine Zunahme der Kyphose zu verhindern, die RFK bietet zusätzlich die Möglichkeit der Höhenrekonstruktion und Reduzierung des Kyphosewinkels.
Die RFK ist das operativ sichere Verfahren im Vergleich zur Vertebroplastie, da es zu einer signifikant geringeren Zementfehllage und geringeren postoperativen Komplikationsrate kommt.