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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
74. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
96. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
51. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

26. - 29.10.2010, Berlin

Auswirkung der periacetabulären Osteotomie auf den Zustand des acetabulären Knorpels – gemessen an mit Gadoliniumkontrastmittel verstärkten MR-Bildern (dGEMRIC)

Meeting Abstract

  • T.C. Mamisch - Universität Bern, Inselspital, Orthopädische Chirurgie, Bern, Switzerland
  • J. Chan - Children's Hospital Boston, Department of Orthopaedic Surgery, Harvard Medical School, Boston, United States
  • K.-P. Kienle - Universität Bern, Inselspital, Orthopädische Chirurgie, Bern, Switzerland
  • S. Domayer - Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik f. Orthopädie, Wien, Austria
  • Y.-J. Kim - Children's Hospital Boston, Department of Orthopaedic Surgery, Harvard Medical School, Boston, United States

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 74. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 96. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 51. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 26.-29.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. DocWI51-1496

doi: 10.3205/10dkou434, urn:nbn:de:0183-10dkou4341

Veröffentlicht: 21. Oktober 2010

© 2010 Mamisch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die periacetabuläre Osteotomie (PAO) ist ein chirurgisches Verfahren, um bei Patienten mit Dysplasie ein Auftreten von osteoarthrotischen Veränderungen des Hüftgelenks zu verzögern oder deren Symptome zu lindern. Ziel war es die Auswirkungen dieser Operation auf die Morphologie des acetabulären Knorpels, anhand von dreidimensionalen MR-dGEMRIC Sequenzen, zu bestimmten.

Methodik: Hierfür wurden 12 Hüften von insgesamt 9 mit periacetabulärer Osteotomie behandelten Patienten retrospektiv begutachtet. Das Durchschnittsalter der Studienpopulation betrug 20±10,7 Jahre, mit einer vor der Operation durchschnittlichen Gelenksspaltweite von 3,7±0,89mm und „Western Ontario and McMaster Universities (WOMAC)-Skala“ für Schmerz von 4,8±4,43. Alle Patienten wurde prä- und postoperativ mittels eines 1,5T MRT untersucht, hierbei wurde eine dreidimensionalen „isotropic fast“ T1-dGEMRIC-mapping Sequenz verwendet (TR 15msec, TE 3,27msec, flip angles of 4,1 and 23,5deg., matrix size 192/192, 16cm FoV, voxel size 0,8x0,8x0,8mm, die Aufnahmen wurden 30min nach intravenöser Kontrastmittelgabe angefertigt). Aus dem dreidimensionalen Datensatz wurden sieben radiäre Schnitte angefertigt. Jedes Bild hatte eine Schichtdicke von 3mm und wurde in einer gleichmäßigen Rotation von 30° (anterior – posterior) um den Schenkelhalsachse als Drehzentrum angefertigt. Für jeden Schnitt wurde ein dGEMRIC-Wert ermittelt, bestehend aus der mittleren T1-Relaxationszeit des acetabulären Knorpels zwischen medialer Region des Gelenks und lateralem Ende.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Der Gesamt-dGEMRIC-Wert (Durchschnitt aller 7 Schnitte) war 432±42ms präoperativ und 512±87ms postoperativ. Der Gelenkspalt verschmälerte sich um 0,04±0,29mm und der WOMAC Schmerzscore sank um 4 Zähler. Es wurden keine signifikanten Veränderungen für die Gelenkskongruenz, Subluxation oder „Cross-over sign“ gefunden. Man beobachtet allerdings einen globalen Anstieg der dGEMRIC-Werte, welche in einer Erhöhung von 60±55ms in anterior-superiorer Position, bis zu 139±67ms in posteriorer Position resultierten.

Die dreidimensionale Beurteilung des acetabulären Knorpels in DDH Patienten zeigt eine globale, postoperative Erhöhung der dGEMRIC-Werte nach PAO.

Klinische Relevanz: Das Ausmaß der OA des Hüftgelenks hängt grundlegend vom Zustand des Gelenkknorpels ab. Die Korrektur der mechanischen Irritation in dysplastischen Hüften eröffnet die Möglichkeit degenerativen Veränderungen entgegenzuwirken.