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Bandspannungsbestimmte femorale Rotation in der navigierten Kniegelenksendoprothetik – klinische Ergebnisse und Patientenzufriedenheit
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2010 |
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Fragestellung: Die verschiedenen knöchernen Landmarken zur Bestimmung der femoralen Rotation in der Kniegelenksendoprothetik haben sich als unpräzise und wenig verlässlich herausgestellt. Als Alternative wurde eine die Bandspannung berücksichtigende tibia-first Technik beschrieben. Ziel dieser Studie war die Evaluation der klinischen Ergebnisse und Patientenzufriedenheit nach navigierter Implantation von Kniegelenksendoprothesen unter bandspannungsbasierter Rotationsausrichtung der femoralen Komponente.
Methodik: 93 Patienten mit Gonarthrose wurden prospektiv in die Studie aufgenommen. Bei allen Patienten wurde ein bicondylärer Oberflächenersatz implantiert. Eine die Bandspannung berücksichtigende navigierte tibia-first Technik zur Bestimmung der femoralen Rotation kam dabei zur Anwendung. Zur Evaluation der klinischen Ergebnisse wurden der Knee Society Score (KSS) und die Visuelle Analogskala Schmerz (VAS) präoperativ und 2 Jahre postoperativ bestimmt. Des Weiteren war die Patientenzufriedenheit Gegenstand dieser Untersuchung.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: 92 der 93 Patienten konnten nachuntersucht werden. Der mittlere präoperative Bewegungsumfang lag bei 94.6° (±19,1°), zur Nachuntersuchung bei 119° (±10,5°). Der KSS zeigte einen Anstieg von 81,8 (±23,3) auf 178,9 (±15,5) Punkte. Die VAS sank von präoperativ 6,83 (±1,1) auf 1,27 (±0,9) Punkte. 92,4% der Patienten beurteilten das Operationsergebnis als sehr gut oder gut, 5,4% als befriedigend und 2,2% als schlecht.
In dieser Studie konnten unter Berücksichtigung der Bandspannung des Kniegelenks zur Festlegung der femoralen Rotation gute klinische Ergebnisse im kurzfristigen Nachuntersuchungszeitraum gezeigt werden. Ein guter Bewegungsumfang mit hoher Patientenzufriedenheit wurde dokumentiert. Langzeituntersuchungen dieser Technik sind Gegenstand weiterer Untersuchungen.